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Multifunktionaler Unterrichtsraum BBS II Lüneburg

 Hans-Dietrich Zeuschner, 06.07

Von einer Kfz-Werkstatt…..

                               …….. zu  einem MULTIFUNKTIONALEN  UNTERRICHTSRAUM

    Ein Name steht für ein Programm, heißt es. Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn die Landeszeitung für die Lüneburger Heide, eingeladen  zur offiziellen Inbetriebnahme des „neuen Erweiterungsbaus der Kfz-Halle“, in Ausgabe Nr. 132/2007  von einer „Kfz-Ausbildungswerkstatt“, bzw. von dem Entstehen von „zwei neue(n) Werkstatträume(n)“ berichtet.

Ich bin der Meinung, dass durch den  Um- und den Ausbau der ehemaligen Kfz-Halle der Georg-Sonnin-Schule Lüneburg ein dreiteiliger  MULTIFUNKTIONALER  UNTERRICHTSRAUM entstanden ist, der sich von einer Werkstatt bzw. von Werkräumen  ganz wesentlich unterscheidet.

Die Neuordnung als Motor

   Bereits im August 1993 ist  eine Datenbank als  Grundstein für das Projekt  der BBS II  Lüneburg unter dem Namen „Informationen für die Planung eines Kfz-Centers“ von OStR Ritter, StR Taeger  und Team sowie StD Zeuschner zusammengetragen und heraus gegeben worden. 

Hier ein Auszug aus dieser Materialsammlung:

 Im Rahmen der Neuordnung von 1989 hat die Kultusministerkonferenz für die Berufe des Schwerpunktes Kfz-Technik (u.a.Kraftfahrzeugmechaniker, Karosserie- und Fahrzeugbauer, Landmaschinenmechaniker) zeitgemäße Rahmenlehrpläne beschlossen.

Seither muss im Unterricht der Berufsschule von realen technischen Gesamtsystemen und nicht von den abstrakten Inhalten einer umfänglichen Fachsystematik ausgegangen werden.

Das heißt, den Schülern ist Wissen nicht abstrakt und losgelöst von konkreter Technik zu vermitteln.

Wissensvermittlung hat sich am konkreten Arbeitsprozess zu orientieren. Dabei hat fächerübergreifendes Lernen unter Einbeziehung der Umwelterziehung und die Hinführung zum strukturierten Lernen und Denken im Vordergrund zu stehen.

Vor dem Hintergrund von Stoff-Fülle, Informationsüberflutung und Inflationierung  fachwissenschaftlicher Begriffe in den Lehrplänen sind exemplarische Problemstellungen notwendig. 

Damit handlungsorientiertes Lernen, problembezogene Unterrichtsarbeit und die Entwicklung von Team- und Kooperationsfähigkeit  möglich wird, muss im fachtheoretischen Bereich verstärkt Experimentalunterricht mit geeigneten Medien, in zweckentsprechenden Räumen durchgeführt werden.

 

Experimentalunterricht als integranter Bestandteil des neu geordneten Unterrichts im Schwerpunkt Kfz- Technik

   Die Durchführung von Demonstrationen und Versuchen im Berufsschulunterricht (kurz Experimentalunterricht genannt) sind ein über Jahrzehnte erprobtes und bewährtes methodisches Instrument, insbesondere im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht.

Durch die Neuordnung der gewerblich-technischen Ausbildungsberufe ist der Experimentalunterricht zum integranten Bestandteil der didaktischen Konzeption des Unterrichts in den Fächern der beruflichen Fachrichtung geworden. Demonstrationen und Versuche im Berufsschulunterricht für gewerblich-technische Ausbildungsberufe im Allgemeinen und für Berufe des Schwerpunktes Kfz-Technik im Besonderen fördern in erster Linie

  Bei einem Versuch, als eine Form des Experimentalunterrichts, liegt die Handlungsinitiative im Wesentlichen bei den SchüIern/Schülerinnen. Die Lehrkraft wird aufgaben- und situationsbezogen von behutsam-zurückhaltend bis planvoll-gezielt  Einstieg, Planung, Durchführung und Auswertung der Versuche begleiten bzw. betreuen.  Bei Demonstrationen werden die unterrichtlichen Impulse i.d.R. von der Lehrkraft ausgehen. Eine erfolgreiche Demonstration setzt eine aktive Lernhaltung der Schüler/Schülerinnen voraus, die Aufmerksamkeit, Konzentration und geistige Anspannung erfordert, um gezielt beobachten, analysieren und verknüpfen zu können.

Demonstrationen und Versuche sind auf Anweisung des Nds Mk unterrichtsorganisatorisch besonders zu berücksichtigen.

Die Folgen der Neuordnung

Theorie- und Fachpraxislehrer sind sich darin einig, dass Unterricht in den Fächern der beruflichen Fachrichtung ohne einen gewichtigen Experimentalanteil -- so wie er heute noch in vielen Berufsbildenden Schulen, bedingt durch die räumlichen Gegebenheiten,  überwiegend praktiziert wird - den Ansprüchen der Neuordnung nicht genügt.

 In der Zeit von 1990 bis 1995 sind während meiner Tätigkeit als schulfachlicher Koordinator  an der BBS II in Lüneburg  sechs Klassen- und Laborräume des Berufsfeldes Metalltechnik durch den beispiellosen und kreativen Einsatz der Fachpraxis- und Theorielehrer aus den vier Schwerpunkten  umgestaltet, sowie  in der Regel mit modernen Maschinen, Geräten, Medien und Mobiliar mithilfe von  Hauhaltsmitteln des Landkreises Lüneburg  in Höhe von mehreren Millionen, ausgestattet worden.   

Den  größten Bauaufwand  hat der nunmehr erfolgreich beendete Umbau der Kfz-Halle erfordert. Bei Interesse können Sie bei H.-D. Zeuschner die Präsentation "Gemeinsam sind wir stark" (64 MB) anfordern.

Quellen:


Weitere Beiträge von Hans-Dietrich Zeuschner

Der Fachbeitrag wurde, mit Ausnahme der Präsentation, weder gekürzt noch inhaltlich verändert.

Wiesinger

19.02.2015