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PFLEGE & WARTUNG Umsichtige Kfz-Besitzer legen Wert auf einen gepflegten Erhaltungszustand ihres Gefährts. Dabei ist die richtige Autopflege das A und O, gilt es doch, mit regelmäßigen Pflegemaßnahmen im Innen- und Außenbereich nicht nur die Optik vorübergehend aufzufrischen und aufzuwerten, sondern den Marktwert des Fahrzeuges zu erhalten.
Gerade jetzt in der bevorstehenden Sommersaison kommt es auf die Pflege einiger neuralgischer Punkte an, die durch klimatisch-spezifische Beanspruchungen erhöhtem Verschleiß und stärkeren Verschmutzungen ausgesetzt sind. Die gute Nachricht: Nicht immer ist gleich ein teurer Werkstattbesuch notwendig, einige Arbeitsschritte kann und sollte der Besitzer selber ausführen!
Gewusst wie: Korrekte Autopflege ist gerade im Sommer besonders wichtig, um Verschleiß entgegenzuwirken. - Bild: pixabay©sasint (CC0 1.0) Kampf dem Insektendreck!Welcher Autobesitzer hat sich nicht schon einmal über einen gleichmäßigen Fliegendreck-Teppich auf Autofenstern und Lack gerade jetzt, pünktlich zur Sommerzeit, geärgert. Da wird jedes Fahrzeug bei noch so gemächlicher Ausfahrt schnell zum motorisierten Fliegenfänger. Besonders in den Frontpartien sammelt sich so einiges an „Bio-Material“ zusammen, das im Zusammenwirken mit Hitze und Trockenheit im Laufe der Zeit zu einem hartnäckigen Schmutzfilm entartet, der so manche Putzmittel vor schwere Herausforderungen stellt. Gerade in der wärmeren Jahreszeit kommt daher smarter Scheiben- und Lackreinigung angesichts einer Insekten-Invasion gesteigerte Bedeutung zu. Um keine unliebsamen Überraschungen von verschmierten Scheiben voller Schlieren zu erleben, sollte gerade jetzt ausreichend vorhandenem, alkoholbasiertem Scheibenreinigungsmittel in der Scheibenwaschanlage besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und öfters als sonst der Gang in die Waschanalage angetreten werden. Noch im Frühjahr muss daher das Wasser der Scheibenwaschanlage ausgetauscht und ein spezieller Sommerreiniger hinzugefügt werden. Denn mit der Zeit verhärten und verkrusten die Insekten-Chitine und -Sekrete und können zu irreparablen Lackschäden führen. Damit es nicht soweit kommt, sollten die betroffenen Stellen möglichst umgehend und großzügig mit handelsüblichen Insektenentfernen behandelt werden, welche die Ablagerungen rasch aufweichen. Zur Not tut es auch ein nasses Küchentuch oder Rasierschaum, bevor die Stelle abgespült, mit einem weichen Schwamm und abschließend etwa mit einem Microfaser-Tuch abgewischt wird, das den Lack ganz ohne Reinigungsmittel porentief reinigen kann. Auch werden damit etwaige letzte Rückstände und Kranz-Ränder sanft entfernt, wie sie sich etwa bei angetrocknetem Vogelkot oder Baumharzen gerne noch länger auf der Lackoberfläche halten. Verbleiben derartige Bio-Rückstände unbehandelt den Sommer über auf dem Lack, ätzen sich ihre chemisch aktiven Bestandteile (Säuren) regelrecht durch die Lackoberfläche und erzeugen mikroskopisch feine Risse, die den Lack-Überzug abstumpfen lassen. Härtere Schwämme oder Tücher mit Abriebeffekt sollten beim Abwaschen jedoch besser in der Schublade bleiben, denn sie könnten winzige Kratzer auf Lack und Scheiben hinterlassen. Abwaschen – aber richtig!Auch Blütenpollen und Staub sind Gift für Lacke und sollten auf Grund ihrer feinkörnigen Struktur vor der Wäsche mit dem Schwamm zunächst mit viel Wasser von Lack und Scheiben großzügig abgespült werden, um die feinen Körnchen im Schmutz nicht erst zu verreiben und dabei Kratzer zu verursachen. So können Putztücher schnell zu Schmirgeltüchern mutieren, wenn sie nicht regelmäßig ausgetauscht und vor jedem Einsatz intensiv ausgespült werden. Experten empfehlen daher vor weiterer Intensivreinigung durch Hand oder Waschstraße zunächst den Besuch einer Waschanlage, wo dem gröbsten Schmutz durch Hochdruckreiniger lackschonend selbst zu Leibe gerückt werden kann.
Um Blütenpollen und Staub abzuwaschen ist eine Waschanlage immer noch am besten geeignet - Bild: Kröner GTÜ Aber Waschanlage ist nicht gleich Waschanlage. Denn es gibt große Unterschiede in der Reinigungsqualität. Eine besonders großzügige Auffrischung der Lackpolitur sollte daher im späten Frühjahr noch vor erstem stärkeren Pollenflug und einsetzender Insektenplage Pflicht sein. Dabei helfen besonders hochwertige neuere Lackversiegelungen, die den Lack für Monate und sogar Jahre schützen helfen. Für eine professionelle Nano-Versiegelung etwa sind allerdings schnell auch mal ein paar hundert Euro fällig, die sich aber auszahlen. Denn ist erst einmal der Lack angegriffen, treten dauerhafte Verfärbungen auf, denen dann nur noch der Profi mit Spezial-Paste und -Polierwerkzeug oder schlimmstenfalls sogar nur mit einer neuen Lackierung gewachsen ist. Und: An matten und aufgequollenen Stellen im Lack kann mittelfristig Rostfraß entstehen. Übrigens: Auch Sonnencreme kann auf Autolacken und anderen Oberflächen rund ums Fahrzeug fiese Flecken hinterlassen! Reifen, Kunststoffteile und Polster nicht vergessen!Bei höheren sommerlichen Temperaturen dehnen sich Luft und Flüssigkeiten aus, wodurch sich auch der Druck in den Reifen erhöht. In Kombination mit höherer Zuladung und schnellem Fahren erhöht sich der Reifendruck in den Sommermonaten, weshalb der Verschleiß in der warmen Jahreszeit besonders hoch ist. Auch steigert sich der Gummi-Abrieb mit zunehmender Temperatur, einer weicheren Gummi-Mischung der Sommerreifen geschuldet. Der Luftdruck sollte öfters überprüft und bei Bedarf korrigiert werden. Gleiches gilt im Übrigen auch für Ölstand und Kühlwasser.
Der Reifendruck sollte regelmäßig geprüft werden - Bild Kröner GTÜ Zusätzlich kommt im Sommer einer regelmäßigen Kontrolle von Reifen und Felgen auf Beschädigungen besondere Bedeutung zu. Denn schon kleine Schäden oder Beulen an der Reifenoberfläche bzw. im Inneren können bei hohen Geschwindigkeiten in der Sommerhitze die Reifen zum Platzen bringen. Spezielle Reinigungsmittel wie Felgenpolitur oder Reifenschaum zur gründlichen aber schonenden Pflege der empfindlichen Oberflächen von Fahrzeugrädern stehen im Fachhandel bereit. Gleiches gilt auch für Polster und Kunststoff-Oberflächen, die bei anhaltend hoher Sonneneinwirkung und damit einhergehender UV-Belastung durch Ausbleichen und Materialermüdung (Riss-Bildungen) dauerhaft Schaden nehmen können. Kunststoffe werden bei starker Sonneneinstrahlung mit der Zeit porös und sollten gerade während der Sommermonate im Innenbereich regelmäßig etwa mit Vaseline oder handelsüblichen Kunststoff-Auffrischern eingerieben beziehungsweise besprüht werden. Auch für äußere Anbauteile gibt es mittlerweile eine Reihe von Pflege-Pasten und Emulsionen. Zur Vorbeugung hilft bereits eine Sonnenschutz-Matte, die - an warmen Tagen auf die Windschutzscheibe geklemmt – das Auto-Innenleben schattiert und schädliche Temperatur-Extreme und Temperaturschwankungen ausgleicht. Tipp: Wie alle Flüssigkeiten dehnt sich auch Benzin im Sommer aus. Um Beschädigungen am Kraftstofftank zu vermeiden, sollte das Fahrzeug daher während der Sommermonate nicht voll betankt werden! FazitBesonders im Sommer sollte einer umfassenden, großzügigen Autopflege ausreichende Beachtung geschenkt werden. Dazu gehören die Verwendung richtigen Scheibenwischwassers, korrektes Waschen von Lack und Scheiben wie auch der Einsatz von Kunststoff- und Polsterpflegemitteln. Denn schädliche UV-Belastung und ätzende Lackablagerungen dulden keinen Aufschub, um die Materialien zu schonen und somit Zustand und Wert des Kfz zu erhalten. Lesen Sie auch: Auto waschen, polieren und wachsen
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