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Motor |
Feldversuch mit schwefelfreiem Super Plus
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Anmerkung vorweg:
Seit 01.01.2003
bietet die deutsche Mineralölindustrie schwefelfreien Kraftstoff mit
maximal 10 ppm Schwefel (unterhalb der Nachweisgrenze) an. Für Kraftstoffe
mit mehr als 50 ppm Schwefel wäre eine Strafsteuer von 1,5 Ct/l zu
entrichten. Die Raffinerien liefern deshalb seit 01.11.2002 nur noch
schwefelfreien Kraftstoff aus.
Der im Folgenden
beschriebene "Feldversuch" mit Superkraftstoff und Schwefelfreiem Super
Plus entstand im Jahr 2001 (ohne die aktualisierten Nachträge), als die
Diskussion um schwefelfreien Kraftstoff an ihrem Höhepunkt war und die
ersten Tankstellen schwefelfreies Super Plus anboten.
Schwefelfreies Super Plus
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-
gibt es
bei allen Tankstellen
-
es vermindert
die Emissionen,
-
führt zu
Mehrleistung und
-
senkt den
Verbrauch
und das nicht nur
bei Benzin-Direkteinspritzern. Außerdem bleiben die Brennräume und Ventile
des Motors sauberer, der Kat hält länger. Die Mehrkosten für Super Plus
gegenüber Super (0,08 + 0,03 DM) werden durch den Minderverbrauch fast
amortisiert.
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Diese Ergebnisse wurden bereits
bei einem Versuch mit AUDI-Fahrzeugen durch die
GTÜ
(in Verbindung mit der Petrolab) und dem ARD-Ratgeber "Auto & Verkehr"
(lief im Fernsehen) auf Prüfständen
eindeutig festgestellt. |
Es wurde mit ARAL, BP und Shell-Kraftstoffen
getestet. Die Werte (zwischen Super und Super Plus schwefelfrei) differieren
zwischen den Sorten natürlich etwas. Ich gebe hier nur die Mittelwerte an:
- Abgaswerte: HC - 22,7%, NOx - 20,9%,
- Verbrauch: - 2,7%
- Beschleunigungswerte: + 08% bis + 2,2%
Der Testfahrer der GTÜ kommentierte:
"Mit den schwefelfreien Kraftstoffen hängt der Motor besser am Gas."
-
Der Testwagen ein AUDI A6 2,8 Quattro fuhr mit Super 192 km/h und mit
Super Plus 198 km/h.
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Mich hatte nun
interessiert, ob dies auch im täglichen Alltag mit anderen PKW seine
Gültigkeit hat. Um eine einigermaßen zutreffende Aussage machen zu können,
wäre ein Feldversuch mit mehreren Autos sinnvoll, so dachte ich mir
jedenfalls. Also rief ich auf meiner Homepage zu einem entsprechenden
Feldversuch auf! Ich schlug vor, dass zunächst einen Monat lang der
Verbrauch mit dem für das Fahrzeug vorgesehenen Kraftstoff genau
festgestellt werden müsste und danach 3 Monate mit schwefelfreiem Kraftstoff
gefahren wird. Danach würde ich alle Daten zusammentragen, auswerten und auf
meiner Homepage vorstellen. (Wiesinger, Sommer 2001) |
Der Feldversuch
wurde durchgeführt und ist abgeschlossen!
Leider kann man den
Begriff "Feldversuch" eigentlich nicht anwenden, da insgesamt nur 4 Leute
mitgemacht haben und auch nur zwei Ergebnisse vorliegen.
Aber ganz gleich, ob nun der Feldversuch geklappt
hätte oder nicht, die Testberichte der Industrie und meine eigenen lassen
keinen Zweifel an dem Ergebnis. Die Nutzung des schwefelfreien Super Plus
ist somit ein Kostenfaktor, der deutlich reduziert werden kann. Der Grund,
weswegen sich innovative Konzept in der Automobilindustrie nicht
durchsetzen, besteht darin, dass nur die Verbraucher Vorteile hätten – die
Industrie dagegen eher das Gegenteilige aus wirtschaftlicher Sicht auf
ihrer Seite hat.
Zumindest haben die beiden Versuche
eindeutige Ergebnisse gebracht, die aber leider keine allgemeine
Gültigkeit besitzen:
Schwefelfreies Super Plus senkt den
Spritverbrauch eindeutig!
Die Einzelheiten:
Teilnehmer |
Johannes Wiesinger
|
Maik Rosenberg |
Fahrzeug |
Opel Astra Caravan 1.6, Edition 100 |
Daewoo Klara/Nubira
Kombi |
Erstzulassung |
1999, Ez. 03/2000 |
03/1998 |
Abgaseinstufung |
schadstoffarm D3 |
schadstoffarm Euro-2 |
Kraftstoffsorte
|
Super Oz 95 |
Super Oz 95 |
Referenzversuch mit Super |
gefahren |
3395 km |
1321 km |
nachgetankt |
254 l |
123,71 l |
Verbrauch
|
7,49 l/100 Km |
9,36 l/100 km |
Fahrweise |
sparsam, gemischte Strecken |
normal, gemischte Strecken |
Versuch mit Super Plus schwefelfrei: |
Kraftstoffsorte
|
99 Oz BP |
99 Oz Shell |
gefahren |
1737 km |
2188 km |
nachgetankt |
120,63 l |
196,7 l |
Verbrauch |
6,94 l/100 Km |
8,98 l/100 km |
Minderverbrauch |
0,55 l |
0,38 l |
entspricht |
7,3% |
4,06% |
Kosten bei einer
angenommenen Fahrleistung von 15000 km pro Jahr und einem
Superkraftstoffpreis von 2,-DM |
|
2247,- DM bzw.
1185,- € |
2808,- DM bzw.
1436,- € |
Kosten mit schwefelfreiem Super Plus bei gleicher Fahrleistung und
einem Superplus Preis von 2,11 DM (+0,11) |
|
2196,- DM bzw. 1123,- €
|
2842,- DM bzw. 1453,- |
Ergebnis |
Dies bedeutet, dass man
mit dem teureren Kraftstoff sogar rund 50,- DM (~ 25,- €) einsparen
könnte! |
Dies bedeutet mehr
Kosten pro Jahr von ca. 34,- DM (~ 17,- €). Dies erscheint lächerlich
wenig, wenn man dabei bedenkt, dass man ein sauberen Motor
mitgeringerem Abgas und etwas mehr Leistung bekommt. |
Fazit: Auch mit nur 2 Versuchen,
glaube ich behaupten zu können, dass man ruhig zu Super Plus wechseln
kann. Es scheint auch keinen Unterschied zu machen, ob man bei BP oder
Shell tankt. Ich für mich werde künftig mit Super Plus fahren. |
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Ein bestätigender Nachtrag 1:
Als Reaktion auf den Feldversuch erhielt ich den
folgenden Brief, den ich hier abdrucke.
Sehr geehrter Herr Wiesinger,
ich habe heute über die Suchmaschine
www.google.at Infos zum Begriff "Schwefeldioxid" gesucht und
ihre tolle Seite gefunden. Ich muss sagen, diese Seite hat mich so
beeindruckt wie schon lange keine Homepage mehr. Absolut interessante
Inhalte und fachlich kompetente Infos. Vor allem hat mich auch gefreut,
dass sie den Testbericht von 2 Teilnehmern zum Shell Optimax 99 Oktan
inkludiert haben. Ich hätte dazu auch einen Testbericht abzugeben. Da ich
persönlich sehr umweltorientiert bin und auch meinen Motor so gut wie
möglich schonen möchte und eine maximale Ausbeute erzielen möchte, bin ich
seit ca. einem dreiviertel Jahr komplett auf Shell Optimax 99 umgestiegen.
Hier meine Ergebnisse:
- Peugeot 206 XR, 75 PS - Benziner, Fassungsvermögen
Tank - 50 l
- Angaben bei Sommerbetrieb (Sommerreifen) und
Klimabetrieb
- Shell 95 Reichweite: 680 km, durchschn. Verbrauch:
7,35 l
- Shell 99 Optimax Reichweite: 740 km, durchschn.
Verbrauch 6,75 l
- Da in Österreich
der Shell Optimax sehr viel teurer ist als der Shell 95 kommt es trotz
einer Verbrauchsersparnis zu ca. EUR 12,-- Mehrkosten pro Jahr.
Dies ist mir jedoch die Umwelt,
das wesentlich verbesserte Fahrverhalten und die Motorschonung wert !!!
Liebe Grüße aus Tirol!
Andreas Ullrich
Bestätigender
Nachtrag 2:
Ich fahre einen BMW 328i Coupe Baujahr 1996 mit 193
PS. Ich tanke abwechselnd Super oder Super-Plus und führe zudem freiwillig
ein Fahrtenbuch, da mich Kraftstoffpreise, Kosten und Verbrauch, sowie die
Reichweite sehr interessieren. Ich hätte so gern an deinem Test
teilgenommen.
Auch bei mir habe ich festgestellt, das ich mit
Super-Plus (sei es nun 98 oder 99 Oktan) einen geringeren Spritverbrauch
habe als mit gewöhnlichem Super. Mit 63 Liter Tankvolumen (S+) komme ich
locker über 650 Kilometer. Mit S 600 Kilometer. Auch bei der
Höchstgeschwindigkeit, laut Papier 240km/h, komme ich mit S+ locker
drüber.
Der Motor dreht bereitwillig in den roten Bereich und
regelt bei, laut Tacho (geht nur bis 250 km/h), 250 km/h ab. Auch mit der
Uhr habe ich gestoppt und den Wert von 1 Kilometer auf km/h ungerechnet.
Normal bei 240 km/h 15 Sekunden. 60 Sekunden durch 15 macht 4 und diese
mit 60 multipliziert ergibt 240 Km/h. 14,4 Sekunden bei 250 km/h.
Ich habe, aufgrund von Ungenauigkeiten, immer eine
halbe Sekunde dazugerechnet. Wenn ich von 0 auf 200 km/h beschleunige
bin ich mit S langsamer, als mit S+. Also ein guter Beweis, dass dein Test
stimmt. weiter so.
Mirco aus Berlin
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Nachtrag vom 26.05.2007
Umgekehrt ist es natürlich auch
möglich, mit Fahrzeugen, für die offiziell Super Kraftstoff vorgesehen ist, und
die über eine Klopfregelung verfügen, mit Normal Kraftstoff zu fahren. Ob dies
sinnvoll ist, hat ein Test der GTÜ
zusammen mit der
Autozeitung
versucht zu klären. Hier das Ergebnis:
Fahrer moderner Autos mit
Benzinmotor können problemlos Normal- statt vom Hersteller empfohlenen Super
Kraftstoff tanken.
Bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 25.000
Kilometern und einem mittleren Verbrauch von zehn Litern auf 100 Kilometer
lassen sich den Angaben der Autozeitung zufolge jährlich mindestens 200 Euro
sparen, wenn statt des teureren Super- das günstigere Normalbenzin getankt
wird.
Bei den meisten Modellen wirke sich der günstigere
Kraftstoff auch nicht negativ auf die Leistung aus. Außerdem müssen Autofahrer
auch keinen erhöhten Verschleiß oder Motorschäden befürchten. Das
Motormanagement erkennt den verwendeten Kraftstoff per Klopfsensor und stellt
sich auf veränderte Qualitäten ein.
Die Zeitschrift empfiehlt allerdings, nur dann
Normalbenzin zu tanken, wenn es die Hersteller-Oktanangabe in der
Betriebsanleitung zulässt. Bei den meisten Modellen reiche die Qualitätsangabe
von 91 Oktan (Normal) bis 98 Oktan (Super Plus). Getestet worden waren
aktuelle Benzinmodelle von Audi, BMW, Honda und Kia.
Fazit: Ungefähr
200 Euro Ersparnis im Jahr: Die modernen Autos von heute können statt mit
Super- auch mit dem günstigerem Normalbenzin betankt werden - auch wenn die
Empfehlung der Hersteller anders lauten sollte.
Mittlerweile wurde aber das Normalbenzin fast gänzlich
aus dem Tanksellennetz entfernt. Die Kraftfahrer tanken nun entweder Super
Plus, Super oder Super E 10.
Mehr dazu bei den
Kraftstoffen.
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Lesen Sie auch:
Zündzeitpunkt und
Klopfsensor
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Johannes Wiesinger
bearbeitet:
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