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Licht |
Das
Xenon-Licht im Automobil
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Xenonlicht: Aufbau, Funktion, System,
einstellen, nachrüsten
Xenon Licht hatte sich zunächst in
Oberklasse-Fahrzeugen durchgesetzt und wurde dann auch in
kleineren Fahrzeugklassen eingesetzt. Es hat jedoch in den
letzten Jahren starke Konkurrenz von
LED-Scheinwerfern bekommen.
Doch wie arbeiten eigentlich Xenon-Scheinwerfer und wie ist das
Xenon Lichtsystem aufgebaut?
Xenon System der 4. Generation mit Vorschaltgerät, Zündgerät,
D2S-Lampe und Projektionsscheinwerfer - Bild Hella
Xenon-Scheinwerfer erzeugen Licht nach dem Prinzip der Gasentladung
Beim Xenon Scheinwerfer kommt
keine Halogenlampe sondern eine Gasentladungslampe
zum Einsatz, die mit Xenongas gefüllt ist.
Es leuchtet also keine Glühwendel, sondern es wird ein Lichtbogen
mit Hilfe eines Hochspannungsimpulses gezündet.
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Projektionsmodul Mercedes - Bild: kfztech.de
Die zur Zündung des Xenon-Gases notwendige Hochspannung von 20.000
Volt oder 25.000 V wird von einem elektronischen Vorschaltgerät
erzeugt. Bei herkömmlichen Xenon-Leuchten wird die
Gasentladungslampe als Lichtquelle für das Abblendlicht benutzt. Das
Fernlicht bleibt in Halogenqualität.
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Das
Xenon-Licht-System besteht aus
- den Scheinwerfern (Reflexions-
oder Projektionssystem, Reflektoren
üblicherweise in
FF-Technik)
- den so genannten D2S oder D2R-Lampen
- einem elektronischen Vorschaltgerät
- der automatischen Leuchtweitenregelung (ALWR)
- und der Scheinwerferreinigungsanlage
- > lt. ECE-R 98/99
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1 = D2R, 2 = D2S Lampe - Quelle: alle Bilder von
Hella |
Das
Xenon-Licht-System
ist unabhängig vom Reflektortyp
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1 = FF-Scheinwerfer (Reflektionssystem) 2 =
Super DE (Projektionssystem)
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Die Xenon-Leuchten erzeugen wie erwähnt
Licht nach dem Prinzip der
Gasentladung. Durch einen Funkenüberschlag
zwischen 2 Elektroden entsteht im mit Xenon-Gas gefüllten Lampenkolben ein
"ionisierter Gasschlauch", durch den dann elektrischer Strom fließt, der
das Gas zum Leuchten angeregt.
Lichtstrom, Lichtausbeute, Leuchtdichte und
Lebensdauer sind erheblich besser als bei Halogenglühlampen.
Das Licht der Xenon-Lampen ist unabhängig
von der Bordspannung, da durch das
Vorschaltgerät die Spannung konstant gehalten wird.
Die Xenon-Lampe wird
vom Vorschaltgerät durch einen
Hochspannungsimpuls (bis 24 kV) gezündet. Die Lampenleistung wird auf 35 W
geregelt. Die Betriebsspannun gliegt bei 85 V (D1, D2) bzw. 42 V (D3, D4).
Eine Fehlerstromschutzschaltung ist integriert.
Um aus der Bordspannung (Gleichspannung) die hohe
Zündspannung (Wechselspannung) zu erreichen, ist ein
Gleichspannungswandler in Brückenschaltung eingebaut.
Das Vorschaltgerät wiegt gerade einmal 440 g.
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Vergleich: 1= Halogen 2 = Xenon
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Die automatische (dynamische)
Leuchtweitenregelung (ALWR) oder auch DLWR
bewirkt bei den
Xenon-Scheinwerfern eine stets korrekte Scheinwerfereinstellung unabhängig
von der Beladung, dem Bremsvorgang oder der Beschleunigung des Fahrzeuges
(Lesen Sie hierzu auch die Info zur
Leuchtweitenregelung). Den
Beladungszustand registrieren induktive oder magnetoresistive
Achssensoren. Über Stellmotoren wird die Stellung der Scheinwerfer
korrigiert. Bei der dynamischen Leuchtweiteregelung wird über das
Tachosignal die Geschwindigkeit des Fahrzeuges verarbeitet. Somit können
Brems- und Beschleunigungsvorgänge schnell ausgeglichen werden.
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Ohne DLWR - beim Bremsen |
mit DLWR - beim Bremsen |
ohne DLWR - beim Beschleunigen |
mit DLWR - beim Beschleunigen |
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Gesetzliche Grundlagen
Die Xenon-Gasentladungslampe muss der ECE-Regelung 99, der Scheinwerfer der
ECE-Regelung 98 entsprechen. Für den Anbau des Scheinwerfers am Kraftfahrzeug gilt die
ECE-Regelung 48 (Beachtung nationalen Vorschriften).
In Europa dürfen nur komplette Xenon-Scheinwerfersysteme nachgerüstet werden. Sie bestehen aus einem Satz typgeprüfter Scheinwerfer (z.B. mit dem Kennzeichen E1 auf der Abschlussscheibe), einer automatischen
Leuchtweiteregulierung und einer Scheinwerfer-Reinigungsanlage.
Die Scheinwerferreinigungsanlage
sorgt durch das Strahlwasserprinzip für die Reinigung der Abschlussscheibe, um somit das Xenon-Licht auf die Strasse zurichten und eine Blendung des Gegenverkehrs auszuschließen. (Anbau der Beleuchtungseinrichtung: 76/756/EWG u. ECE-R 48, geprüft nach der Richtlinie ECE-R 45 Scheinwerferreinigungsanlagen).
Diese Regelung gilt für 35 W Brenner, nicht aber bei 25-Watt-Anlagen. Deren Xenon-Brenner entwickeln nämlich nur 2.000 statt 3.000 Lumen (lm) an Lichtleistung, und sind deshalb von der Pflicht eine Leuchtweiten-Regulierung oder Scheinwerfer-Reinigungsanlage zu besitzen, befreit. Dies spart Kosten und erfreut die Designer.
Ob es auch sinnvoll ist, ist eine andere Sache. Helligkeit und Streubreite sind gegenüber den 35-Watt-Systemen leicht reduziert, und eine Blendung wird ja auch oft als subjektiv empfunden. Die 35-W-Lampen des Standards D1, D2, D3 und D4 geben einen Lichtstrom von > 2000 lm ab. Eine 25 W leistende D5-Lampe bleibt dagegen unter dieser Schwelle (Bild 9).
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Ein Bi-Xenon®-Scheinwerfer
ist ein Scheinwerfer, der mit nur einer Xenon-Lampe die Abblend- und
die Fernlichtfunktion ausführt.
Die Bi-Xenon®-Technologie nutzt die
Vorteile des Xenon-Lichtes gleichzeitig für das Abblend- und das Fernlicht
mit einem
Projektionsmodul. Durch die Verwendung einer
beweglichen Blende im Scheinwerfer wird rein mechanisch zwischen der
Lichtverteilung für das Abblend- und Fernlicht umgeschaltet, d.h. beim
Umschalten auf Fernlicht wird die Blende weggeschwenkt und der volle
Lichtstrom wird freigegeben. Der Autofahrer behält die gleiche Lichtfarbe
und Lichtintensität. Das Auge sieht eine gleichbleibend angenehme
Ausleuchtung.
Beim Xenon-Abblendlicht wird die
Straße heller und breiter ausgeleuchtet, das Xenon-Fernlicht reicht weiter,
die Randbereiche der Straße werden deutlich besser ausgeleuchtet. So werden
Hindernisse und Gefahren früh erkannt. Zudem werden Energie, Bauraum sowie
Gewicht eingespart und hilft darüber hinaus, den Treibstoffverbrauch zu
senken. |
Die Lichthupenfunktion ließ
sich lange mit dem Bi-Xenon-Scheinwerfer nicht erreichen, da die Zeit vom
Zünden bis zur vollen Helligkeit mehrere Sekunden beträgt. Daher wurden die
mit Xenon ausgestatteten Fahrzeuge zusätzlich mit einem zweiten Scheinwerfer
mit einer Halogenlampe versehen, die die Lichthupen-Funktion übenahm. Mittlerweile
gibt es aber auch Bi-Xenon Modelle, die mit einem sehr schnell arbeitenden
Steuergerät für den einen gemeinsamen Brenner ausgestattet sind (z.B. VW).
Wegen der dadurch vergleichsweise sehr kurzen Zündverzugszeit, ist ein extra
Halogenscheinwerfer allein für die Lichthupenfunktion überflüssig geworden.
Der Entfall eines extra Lichthupenscheinwerfers war auch die
Voraussetzung, dem Trend folgen zu können, nämlich in den Leuchteneinheiten
der neuen Generation - je nach Modell - zusätzliche Funktionen wie
intelligentes Kurvenlicht und
Tagfahrlicht konstruktiv unterbringen
zu können. |
Autoscheinwerfer im Test - Xenon auf dem Vormarsch
Xenonscheinwerfer blenden oft stärker als herkömmliche
Halogensysteme. Dies gilt insbesondere für ältere oder falsch eingestellte
Schweinwerfersysteme. So das Ergebnis eines Tests, bei dem der ADAC die
subjektive Blendwirkung an verschiedenen Fahrzeugtypen unter praxisnahen
Bedingungen untersucht hat. Audi A6, VW Golf III und VW Golf IV
repräsentierten die Halogen-Technik. Audi S8, BMW 7er-Reihe (altes und
neues Modell) und Opel Omega B fuhren mit Xenonlicht. Außer Konkurrenz
wurde das Blendverhalten einer "Blue Laser Light“-Lampe in einem Opel
Vectra B untersucht.
Die Blendwirkung entgegenkommender Fahrzeuge sollte von 26 Personen
unterschiedlicher Altersgruppen beurteilt werden. Dabei kam es den
Experten auf den persönlichen Eindruck an, den die bei Nacht
entgegenkommenden Fahrzeuge bei den Testpersonen hinterließen. Und zwar in
vier unterschiedlichen Verkehrssituationen: auf trockener und nasser
Gerade, beim Fahren über eine Kuppe und durch Kurven. Hier einige Details
der Testergebnisse:
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Scheinwerfer mit Xenonlampen leuchten
die Fahrbahn breiter aus als solche mit Halogenlampen und sind etwa
doppelt so hell. Dadurch lassen sich unbeleuchtete Hindernisse am
Fahrbahnrand besser erkennen und der Fahrer kann sich leichter
orientieren.
-
Weitere Vorteile der Xenonlampen: Sie
verbrauchen weniger Energie und halten länger.
-
Ob ein Scheinwerfer blendet, hängt
nicht nur von der Lichtquelle, sondern vor allem von der Konstruktion
des gesamten Systems ab. Bei kleiner Lichtaustrittsfläche, wie
beispielsweise bei Scheinwerfern mit Linsensystemen, ist die
Blendgefahr besonders hoch.
-
Scheinwerfer, die den unmittelbaren
Bereich vor dem Fahrzeug stärker beleuchten, blenden bei Nässe den
Gegenverkehr stärker. Auch für den Fahrer gibt es Nachteile, weil sich
das Auge dem hellen Vordergrund anpasst und so weiter entfernte im
Dunkeln liegende Bereiche schlechter sieht.
-
Der bläuliche Farbton von Xenonlampen
wurde von den Testpersonen nicht beanstandet.
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Blaues Licht lässt nicht immer auf
Xenon schließen. Im Fachhandel werden auch Halogenlampen angeboten,
die ein Licht in dieser Farbe abgeben. Besonders unangenehm wurde von
den Testpersonen die „Blue Laser Light“ H7-Lampe empfunden. Sie
blendete stark und leuchtete die Fahrbahn schlecht aus.
Insgesamt haben Lampensysteme auf Xenonbasis Vorteile und bringen mehr
Sicherheit. Wegen des höheren Lichtstromes muss allerdings besonders auf
die korrekte Scheinwerfereinstellung geachtet werden. Nur so ist es
möglich, die unerwünschte Blendwirkung einzudämmen. Der ADAC fordert
deshalb für alle neuen Fahrzeuge eine dynamische Leuchtweitenregelung.
Erstmals setzt DaimlerChrysler hochmoderne
Glasfasertechnik ein, um das Licht der Xenon-Lampen zu übertragen. Diese
Lichtleiter, die aus mehreren tausend einzelner Glasfasern bestehen,
ermöglichen die räumliche Trennung von der Lichtquelle und dem
eigentlichen Scheinwerfer -- ein Vorteil, der vor allem dem Frontdesign
des Sportwagens zugute kommt, denn die Scheinwerfer beanspruchen nur sehr
wenig Platz und ermöglichen deshalb die Gestaltung einer extrem flachen
Frontpartie. Fern- und Abblendlicht werden in zwei zylinderförmigen
Gehäusen unter der Motorhaube erzeugt. In ihrem Inneren befinden sich
jeweils eine Xenonlampe, deren Licht von einem elliptischen Reflektor
gebündelt wird. Vom Brennpunkt der Reflektoren strahlt das Licht in die
Glasfaserleitungen, die es verlustfrei in die Scheinwerfer übertragen.
Hier übernehmen spezielle Optiken die Lichtverteilung auf die Fahrbahn.
Einstellung von Xenon Scheinwerfern
Lesen Sie zur Einstellung von Xenon
Scheinwerfern den Artikel
Scheinwerfer
einstellen Xenon nachrüsten
Xenon in Normalscheinwerfer nachrüsten
ist verboten. Denn Xenon-getunte Normalscheinwerfer sind
illegal, weil sie stark blenden! Beim Umbau: Halogenlampe
raus, Xenonbrenner rein und Vorschaltgerät anbauen verliert
man den Versicherungsschutz und die Betriebserlaubnis geht
verloren. Ein Scheinwerfer erhält seine Bauartgenehmigung
nämlich nur in Verbindung mit einem bestimmten Lampentyp.
Durch die Änderung verliert man diese.
Deshalb gilt: Wer nicht auf das Xenon Licht verzichten
möchte, sollte nur Xenon Scheinwerfer mit Bauartgenehmigung
einbauen. Das Auto muss aber auch noch mit einer
automatischen Leuchtweitenregelung und einer
Scheinwerferreinigungsanlage ausgerüstet sein. Außerdem muss
die Kfz-Elektrik der Beleuchtung so geschaltet sein, dass
das Abblendlichts auch bei Fernlicht eingeschaltet ist.
Das nachfolgende Video zeigt eine Nachrüstung von
Xenon-Lampen in einen normalen Scheinwerfer. Achtung: Dies ist wie oben
erwähnt keine zulässige Nachrüstung!
Quellen:
ADAC,
Hella
Video zum Xenon Kurvenlicht
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Autor: Johannes Wiesinger bearbeitet:
29.11.2023
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