Mit Rad meint man aber meist die "Felge" ohne den
Reifen; es handelt sich um ein Scheibenrad, das aus der Felge und der
Radschüssel oder Radscheibe besteht.
Der Begriff Felge ist streng genommen nur der Teil des
Rads, auf dem dem der Reifen sitzt. Begrenzt wird die Felge auf jeder
Seite von einem Felgenhorn.
Das Wort Tiefbettfelgen bezeichnet eine besondere Form
der Felge, bei der der mittlere Teil des Felgenbodens im Vergleich zu den
Felgenschultern nochmals abgesenkt ist, also tiefer liegt.
Stahlräder sind in der Regel verschweißt,
manchmal vernietet oder verschraubt.
Alu bzw. Leichtmetall-Räder
sind meist aus einem Stück gegossen (Standard) oder aber geschmiedet
(teuer).
Felgenrad im Querschnitt
Alu Rad von RH
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Radbefestigung
Die Radbefestigung ist
grundsätzlich mit einem Drehmomentschlüssel vorzunehmen. Die Methode
"möglichst fest = möglichst
sicher" kann zu Verformungen am Radträger, an der Bremsscheibe und an der
Felge führen. Richtig angezogen werden Schrauben oder Muttern über Kreuz.
Radbolzen sollen grundsätzlich nicht geölt oder gefettet werden.
Die Radnabe sollte
sauber und entrostet sein. Werden bereits befestigte Schrauben bzw. Muttern
geprüft, ist die Befestigung zuerst zu lösen und dann mit dem erforderlichen
Drehmoment (lt. Technischen Daten bzw. Bedienungsanleitungen) anzuziehen.Die richtigen Werte
erhält man mit im Kfz-Zubehörhandel. Die Anzugsmomente für Alu-
und Stahlfelgen sind aber nicht für alle Fahrzeuge identisch.
Es
empfiehlt sich, da sicherer, diese Aufgabe dem Reifenfachmann zu überlassen.
Er übernimmt auch gerne das notwendige Nachziehen der Radmuttern nach einer
gewissen Fahrstrecke — nach mindestens 20 km, maximal 200 km.
Radbezeichnungen
Beispiel: 5,5Jx15 ET 34 H2
5,5
Maulweite (Radbreite) in
Zoll
J
Felgenhornform
x
Tiefbettfelge
15
Felgendurchmesser (Radgröße) in Zoll
ET 34
Einpresstiefe 34 mm
H2
Doppelhump, Erhebung auf Innen- und
Außenschulter (verhindert bei scharfer Kurvenfahrt ein Abrutschen in das
Tiefbett)
Die
Einpresstiefe (ET) ist ein Maß von der
Felgenmitte bis zur
inneren Anlagefläche (Bremstrommel, Bremsscheibe) des
Scheibenrades.
Ist die Einpresstiefe positiv, dann ist die
Auflagefläche gegenüber der Felgenmitte nach außen verschoben, das Rad sitzt
daher weiter innen im Radhaus.
Da Radschüssel und Felge verschweißt sind, ist die Einpresstiefe auf ein
Fahrwerk festgelegt. Einpresstiefe, Lenkrollradius und Spurweite hängen
unmittelbar zusammen.
Durch eine kleinere Einpresstiefe wird die
Spurweite
eines Autos vergrößert.
Die Einpresstiefe wird manchmal auch auch mit „IS“ oder
„Offset“ benannt.
Je niedriger die Einpresstiefe ist, umso größer ist
die Spurverbreitung!
(Dies immer bei gleicher Felgenbreite vorausgesetzt)
Bei Radmitte = Radanschlussfläche ist die Einpresstiefe 0.
Bei der positiven
Einpresstiefe ist die innere Anlagefläche bezogen auf die Felgenmitte
zur Außenseite des Rades verschoben.
Bei der negativen
Einpresstiefe ist die innere Anlagefläche zur zur Radinnenseite
verschoben. So ist es möglich die Spurweite zu vergrößern.
Die benötigte
Kotflügelverbreiterung, bzw. Rädergröße bei vorhandenen Kotflügeln, kann
man selbst errechnen, indem man die technischen Maße des gewünschten
Rades mit denen des bisher vorhandenen Rades vergleicht.
Wird z.B. ein Rad 5,5Jx15 ET +34mm
mit einem Rad 7J15 ET +16mm verglichen, errechnet sich der Abstand
zwischen Radanschlussfläche und Felgenaußenhorn wie folgt:
Passt zum Beispiel ein Rad
5,5Jx15 ET +34mm
gerade noch unter den Kotflügel, so wird für das Rad 7Jx15 ET
+16mm eine Kotflügelverbeiterung von (73mm - 36mm) = 37mm
benötigt.
Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h hat die
Zentrifugalkraft einer 30-Gramm-Unwucht die Kraft eines
Vorschlaghammers. Bei Verdoppelung der Geschwindigkeit vervierfachen sich
diese Kräfte. Fahrzeuge mit falsch oder ungenügend ausgewuchteten Rädern
werden bei heute üblichen Geschwindigkeiten zur Gefahr. Die "schlagende"
Lenkung, der zusätzliche Reifenverschleiß, die Belastung der Radlager,
Radaufhängung und Achsen sowie die Verminderung der Bremsstabilität können
verhindert werden.
Übrigens:
Jeder der schon einmal auf eine andere Rad-,
Reifenkombination umgestiegen ist, kennt die Probleme die dabei entstehen können
und die Frage die einem durch den Kopf geht: