Austauschmotor: Wertsteigerung zu moderaten Kosten

Ein Austauschmotor kann unter Umständen eine preiswerte Alternative zu einem neuen Motor sein.

Der Motor ist das Herz eines jeden Automobils, denn ohne ihn wäre es nun einmal nicht mobil. Und ebenso wie Herzprobleme den gesamten Organismus beeinträchtigen können – bis hin zur Lebensgefahr oder gar zum Tod – können Motorprobleme auch fatale Folgen für ein Fahrzeug haben. Deshalb dulden sie keinen Aufschub und müssen schnellstmöglich behoben werden, um den betreffenden Wagen möglichst bald wieder nutzen zu können.

Allerdings sind Motorreparaturen oder gar der Kauf eines neuen Motors in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden, weil es sich bei Motoren um höchst komplexe, aufwendig zu fertigende Systeme handelt. Ein Austauschmotor kann unter Umständen eine preiswerte Alternative zu einem neuen Motor sein. Was es dabei zu beachten gilt, fasst der folgende Beitrag zusammen.

Der defekte Motor ist ausgebaut. Was nun? - Bilder: depositphotos.com

Wann ist ein Austauschmotor sinnvoll?

Zum Glück sind separate Motorschäden selten und lassen sich durch eine entsprechende Fahrweise sowie regelmäßige fachgerechte Wartung des Fahrzeugs weitgehend vermeiden. Doch wenn es einmal so weit kommt, sollten Kosten und Nutzen der verschiedenen Optionen sorgfältig geprüft und gegeneinander abgewogen werden.

Sofern es sich nicht um ein relativ neues Fahrzeug handelt, bei dem die Reparatur oder der Austausch des defekten Motors noch durch die Garantie des Herstellers abgedeckt ist, muss der Fahrzeugeigentümer die kompletten Material- und Reparaturkosten selbst tragen. Diese belaufen sich beim Einbau eines neuen Motors in der Regel auf einen mittleren oder höheren vierstelligen Euro-Betrag; bei hochpreisigen Fahrzeugen sind auch fünfstellige Summen keine Seltenheit.

Eine gewisse Ersparnis im Vergleich zu einem neuen Motor lässt sich bereits erzielen, wenn stattdessen ein generalüberholter Austauschmotor eingebaut wird, der praktisch als ebenso zuverlässig und leistungsstark angesehen werden kann wie ein neues Exemplar. Wichtig ist, dass der neu einzubauende Motor exakt dem jeweiligen Fahrzeugtyp und -modell entspricht. So kann zum Beispiel ein VW T5 Motorschaden nur durch Einbau eines VW-T5-Motors und nicht etwa durch einen Motor eines anderen VW-Modells behoben werden.

Eine billigere Variante ist ein Austauschmotor, der beispielsweise aus einem Unfallwagen ausgebaut, aber nicht generalüberholt wurde. Diese Option kommt insbesondere dann infrage, wenn das Fahrzeug bereits älter ist und ohnehin nur noch für eine überschaubare Zeit von wenigen Jahren betrieben werden soll. Auch bei einem Oldtimer, für den keine neuen oder generalüberholten Motoren mehr verfügbar sind, kann ein gebrauchter Austauschmotor eine geeignete Lösung sein.

Komplett oder teilkomplett?

Neben dem Einbau eines neuen oder gebrauchten Komplettmotors kann in bestimmten Fällen auch ein sogenannter Teilkomplettmotor verwendet werden. Zu letzterem gehören das Kurbelgehäuse, der Zylinderkopf und mitunter auch die Wellendichtringe, während Nebenaggregate wie Lichtmaschine, Wasserpumpe oder Klimakompressor nicht inbegriffen sind. Sofern die Nebenaggregate nicht defekt sind, bietet ein Teilkomplettmotor meist das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Steht der Motorschaden nicht im Zusammenhang mit einem Unfall, bei dem das Fahrzeug so stark beschädigt wurde, dass der Transport zum Schrottplatz als einzige Möglichkeit übrig bleibt, kann ein Austauschmotor zu einer signifikanten Wertsteigerung führen. Denn während gebrauchte Fahrzeuge mit Motorschaden oft schwer verkäuflich sind und von potenziellen Interessenten allenfalls zum „Ausschlachten“ erworben werden, lassen sich für wieder fahrbereite Exemplare deutlich höhere Verkaufserlöse erzielen.

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Ein Austauschmotor steigert meist den Wert eines Autos

Ob der Verkaufspreis dann tatsächlich die Kosten für den Einbau eines Austauschmotors deckt, sollte anhand von Kostenvoranschlägen, Gebrauchtwagen-Preislisten und aktuellen Marktpreisen zumindest überschlägig ermittelt werden, bevor der Reparaturauftrag erteilt wird. Wegen der hohen Kosten ist es bei Motorreparaturen besonders wichtig, dass diese von einer qualifizierten Fachwerkstatt durchgeführt werden. Wird die Reparatur dennoch mangelhaft ausgeführt, sollte dies umgehend und entsprechend den einschlägigen Empfehlungen des ADAC reklamiert werden.

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