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Klimaschutz in Deutschland


Wetter und Klima

Treibhauseffekt

CO2-Reduzierung

CO2-Steuer

Klimaschutz - Was kann der Staat, die Industrie, der Bürger für den Klimaschutz tun?

mit CO2-Rechner

..Fortsetzung von Treibhauseffekt

 

Erde

Bild: NASA

Realistisch betrachtet, muss man einräumen: Der Treibhauseffekt ist ein weltweites Phänomen und die CO2-Emissionen sind ein direktes Produkt der weiter wachsenden Weltbevölkerung und des damit verbundenen zunehmenden Energieverbrauchs.

Mit der weiteren und noch wesentlich stärkeren Industrialisierung von Ländern wie China, Indien oder Südamerika werden der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen weiter steigen - auch wenn die heutigen Industrienationen ihre CO2-Emissionen in allen Bereichen weiter reduzieren.


Weil es nicht um Schuldzuweisungen gehen kann, und weil man den Ländern an der Schwelle zur Industrialisierung den Fortschritt nicht verweigern kann und darf, wird es in Zukunft umso wichtiger sein, weltweit effiziente und optimierte Technologie einzusetzen, gerade in den energieintensiven Bereichen.

Wir haben nur diese eine Welt!

 

Weltklimabericht

Den Verfassern des dritten Teils des Weltklimaberichts zufolge, muss spätestens im Jahr 2020 die Klimawende vollzogen sein, andernfalls ist eine unumkehrbare Klimakatastrophe nicht mehr zu verhindern.  In den kommenden 13 Jahren muss demnach der Ausstoß von Kohlendioxid massiv reduziert werden. Ansonsten drohen beispielsweise das Abschmelzen der Eisschilde in Grönland und der Westantarktis sowie die Übersäuerung der Ozeane.

Die Experten des Weltklimarates (IPCC) empfehlen in ihrem Bericht unter anderem mehr Verwendung von

  • Biokraftstoffen,
  • Hybridfahrzeugen,
  • den Bau neuer Atomkraftwerke,
  • die Hausmodernisierung und
  • ein besseres Gebäudemanagement.

Nationaler Beitrag

In Deutschland könnten konsequente Investitionen in Altbauten und Heizanlagen den CO2-Ausstoß nach Ansicht von Fachleuten drastisch senken.
 
Laut dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) sind in Deutschland bis zu vier Millionen Heizungsanlagen  technisch veraltet und müssten dringend durch moderne, Energie sparende Wärmetechnik ersetzt werden.
Und laut dem Chemiekonzern BASF wäre, bei einer wirksamen Wärmedämmung sämtlicher Altbauten  der CO2-Ausstoß in Deutschland um 80 Millionen Tonnen pro Jahr niedriger.

Ungedämmte Außenwand 

Autor: Bauthermografie & Luftdichtheitsprüfung

aus: Wikipedia, GNU-Lizenz für freie Dokumentation


Neben besserer
Anpassung an den Klimawandel sind nach Auffassung des Umweltbundesamtes (UBA) die Treibhausgasemissionen in Deutschland – als nationaler Beitrag zum globalen Klimaschutz – um 40 Prozent bis 2020 und um 80 Prozent bis 2050 zu verringern. Eine rationellere Energienutzung, eine schnell und deutlich steigende Effizienz bei der Umwandlung der Primär- in Endenergie sowie die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien trügen in hohem Maße dazu bei, die Emissionen zu senken. Wirtschaftlich und technisch hat Deutschland das nötige Wissen und Können, so das UBA.

Es gibt für jeden Bürger und für Unternehmen selbst viele Möglichkeiten aktiv Klimaschutz zu betreiben. Der Staat allein kann CO2 nicht senken. Er kann aber den Rahmen vorgeben.
Im Jahr 2009 wurde beispielsweise eine am Klimaschutz orientierte Reform der Kraftfahrzeugsteuer eingeführt (Einzelheiten s. Bericht).

Der Bürger

Nach Meinung von kfztech.de reicht es auch nicht aus, wenn der Einzelne zwar staatliche Lenkungsmaßnahmen fordert und beispielsweise die Autoindustrie in der Pflicht sehen will, sparsamere Autos zu bauen. Diese müssten dann auch gekauft werden.  Warum muss man denn Autos mit immer mehr Hubraum besitzen, auf Autobahnen, die sowieso immer voller werden? Einfacher wäre es stattdessen auf kleinere und sparsamere umweltschonende Autos umzusteigen, die es ja längst gibt, aber die halt (noch) nicht so viel Prestige aufweisen. Übrigens: In Kalifornien trägt es mittlerweile zum Image bei, einen Toyota Prius zu fahren, statt einen Mercedes. Auch wird seit einigen Jahren die Elektromobilität befürwortet, wenn auch nicht staatlich gefördert. Allein der Bürger kann sich nicht für Elektromobile begeistern. Dies liegt hauptsächlich an der Reichweite und am Preis.
Auch in den eigenen vier Wänden gibt es zahlreiche Klimakiller, wie zum Beispiel Strom fressende Elektrogeräte (Fernseher, CD-Player u. v. m.), die ganzjährig 24 Stunden im Standby laufen und eigentlich nur abgeschaltet werden müssten. Oder Glühlampen, die lediglich 5% Lichtleistung bringen und den großen Rest ihrer Energie als Wärme abstrahlen. Sie könnten durch Energiesparlampen ersetzt werden, die nebenbei mit 8 bis 12.000 Betriebsstunden gegenüber 1.000 Stunden bei der Glühlampe, auch eine viel  größere Lebensdauer aufweisen. Besser noch als die Energiesparlampen, die selbst umweltschädliche Stoffe beinhalten, wären aber die noch effektiveren LED-Leuchten abgelöst. Sie gibt es in allen Designvarianten. Einzig ihr Preis hält noch so manchen vom Kauf ab, ihre Lebensauer ist aber unschlagbar. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel zum Lampenvergleich. In dem Zusammenhang macht es auch Sinn über einen Strompreis-Vergleich die verschiedenen Stromanbieter zu vergleichen und einen günstigen Anbieter zu wählen oder einen zu suchen, der vermehrt auf Ökostrom setzt.

Dies sind zwei relativ einfache Beispiele, um aktiven Klimaschutz zu leisten. Wer etwas mehr investieren kann und will, der könnte eine vielleicht fällige Erneuerung der Heizung oder die Isolierung des Hauses in Angriff nehmen.

Glühlampe 

Die Glühlampe wurde in in den Ruhestand geschickt

Energiesparlampe 

Die Energiesparlampe ist eine Alternative zur Glühlampe ersetzen

Klimaschutz lohnt sich auch für Unternehmen

(Quelle: Vattenfall / Handelsblatt)

Klimaschutz kostet weltweit gerade mal ein Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Die wirtschaftlichen Schäden des Klimawandels könnten dagegen bis zu zehn Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung ausmachen. Mithilfe sogenannter  Vermeidungskosten lassen sich CO2-Einsparmöglichkeiten identifizieren. Diese sind definiert als zusätzliche Kosten, die sich durch den Einsatz einer Technologie mit geringerer Treibhausgasintensität gegenüber dem jeweils gängigen Stand der Technik ergeben. Das Ergebnis ist ein Betrag in Euro pro Tonne CO2. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Projekte leicht miteinander verglichen.  Manchmal wären die Kosten einer klimafreundlichen Alternative sogar geringer als die herkömmliche Lösung. Die Studie des Energiekonzerns Vattenfall hat das weltweite Einsparpotenzial und die Vermeidungskosten verschiedener Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen gemeinsam mit McKinsey herausgearbeitet. Um die erforderliche Verringerung der Treibhausgasemissionen zu erreichen, muss ein genügend großer wirtschaftlicher Anreiz vorhanden sein. Laut Vattenfall wäre dies der Fall, wenn Kohlendioxid in einem weltweiten Handel mit Emissionszertifikaten einen Preis von 40 Euro pro Tonne erreicht.

 Einsparmöglichkeiten Vattenfall

Emissionssenkung ohne Zusatzkosten oder mit Kostenersparnis. Hier besteht
beträchtliches Potenzial größtenteils in den Sektoren Verkehr und Gebäude. Die
Kosten sind vornehmlich die für zusätzliche Investitionen sowie für betriebliche
Veränderungen wie bei der Wartung. Die Möglichkeiten zur Kostensenkung liegen
darin, dass anfängliche Mehrinvestitionen durch Einsparungen bei den Energiekosten mehr als kompensiert werden
Einsparungen bei Kosten unter 40 Euro pro Tonne. Viele Einsparmöglichkeiten
können in einem langfristigen und stabilen System realisiert werden, indem der Preis für eine Tonne CO2 bei maximal 40 Euro liegt. Der Großteil dieser Maßnahmen hat eine wirtschaftliche Lebensdauer von mehr als 15 Jahren, und nur durch ein langfristiges und stabiles System kann dieses Potenzial wirklich erschlossen werden.
Einsparkosten von mehr als 40 Euro pro Tonne. Vattenfall hat auch Einsparmöglichkeiten untersucht, die mehr als 40 Euro pro Tonne kosten. Um realisierbar zu werden, müssten diese Möglichkeiten entweder gesetzlich zum Standard gemacht oder deren Kosten langfristig durch Förderung von Innovationen reduziert werden.

Es wird deutlich, dass besonders die Wärmedämmung von Gebäuden (luftdichte supergedämmte Wände, Fenster mit Wärmeschutzverglasung und innovative Haustechnik) äußerst kosteneffektiv ist (minus 130 Euro pro Tonne CO2).
 Erkennbar ist auch, dass  energieeffiziente Beleuchtungssysteme ein großes Einsparpotenzial bieten. Laut Deutscher Energie-Agentur (DENA) werden durchschnittlich 22 Prozent der Stromkosten in gewerblichen Gebäuden für die Beleuchtung aufgewendet. Bei reinen Bürogebäuden ist der Anteil mit bis zu 50 Prozent meist noch höher. Mit intelligenter Beleuchtungssteuerung beispielsweise durch Energiesparlampen, Präsenzmelder oder Tageslichtnutzung ließen sich im Schnitt 80 Prozent der Energie und 40 Prozent der Lebenszykluskosten einsparen.

 

Ein großes Vermeidungspotenzial bietet zumindest theoretisch die CO2-Abscheidung und Lagerung (CCS – CARBON CAPTURE AND
STORAGE
) mit Vermeidungskosten von circa 15 bis 30 Euro pro Tonne CO2. Bei diesen Verfahren würde beispielweise in Kraftwerken das CO2 abgeschieden und danach eingelagert um nicht in die Atmosphäre zu gelangen. Als Lagerort kämen in erster Linie tiefe Sedimentschichten, deren Poren mit Salzwasser gefüllt sind, in Frage.
Für alle Speicherorte wird ein ausreichender Nachweis der Langzeitstabilität eingefordert. Doch: Wer kann dies leisten? Und wie sicher sind solche Nachweise?
CCS Schema 

Da die Kosten für die CO2-Speicherung mit ansteigender Transportentfernung zunehmen, würde die Speicherung im Inland oder im grenznahen Ausland erfolgen. Die vollständige Speicherung aller gegenwärtigen Kraftwerksemissionen vorausgesetzt, reicht die Speicherkapazität in Deutschland laut Umweltbundesamt zwischen 40 und 130 Jahren und kann somit nur eine Brückenfunktion im Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft übernehmen.

Weitere Projekte mit relativ geringen Vermeidungskosten sind die Nutzung von Solarenergie oder Biomasse. Außerdem können bei Umstellung auf energieeffiziente Fahrzeuge, Klimaanlagen oder Wassererwärmung sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen eingespart werden. Auch Maßnahmen zur Vermeidung von Stand-by Verlusten in Büros haben negative Vermeidungskosten. Der Leerlauf-Verbrauch beispielsweise von Computern und Druckern kann bis zu 40 Prozent des Energieverbrauchs ausmachen. Würden alle Maßnahmen mit negativen Vermeidungskosten umgesetzt, könnten weltweit 7 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Ungefähr dieselbe Menge wird in einem Jahr in Europa emittiert.

Unternehmen sollten aber auch Projekte zur Emissionsreduktion ins Auge fassen, die positive Vermeidungskosten haben, wie beispielsweise die Nutzung von Windenergie. Diese hat Vermeidungskosten von etwa 21 Euro pro Tonne CO2. Weltweit betrachtet, bietet sich durch die Nutzung von Windenergie ein erhebliches Potenzial. 500 Millionen Tonnen CO2 könnten eingespart werden, etwa die Hälfte der CO2 Emissionen des gesamten afrikanischen Kontinents.

Das Automobil bietet natürlich auch noch sehr viel Potenzial zur

CO2-Reduzierung 

 


Autor: Johannes Wiesinger

bearbeitet:

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