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Die Formel 1 vor der neuen Ära

von kfztech.de

Die Formel 1 vor der neuen Ära

Wie ändert sich das Reglement in der Formel 1 2021 und was wird damit alles bezweckt

Die Formel 1 gilt seit über 70 Jahren als die Königsklasse des Motorsports. Damit dies auch in den kommenden Jahren so bleibt, haben sich die Verantwortlichen dazu entschieden, mit einer großen Technik- und Regelrevolution mehr Spannung in die Rennen zu bringen. Beim Großen Preis von Silverstone wurde der Konzept-Bolide für die kommenden Saison vorgestellt. Wir werfen einen genaueren Blick auf das neue Regel-Konzept.

Formel 1 Spa 2021 Mercedes-AMG Petronas Motorsport

Der Formel 1 Rennwagen von Lewis Hamilton im Regenrennen 2021 von Spa - Bild: Daimler

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Mit Verspätung in die neue Ära

Die Vorgeschichte der wohl größten Technik-Revolution in der Formel 1 reicht gut fünf Jahre zurück. Seit dem Verkauf der Rennserie im Januar 2017 und Bernie Ecclestone als Alleinherrscher abgelöst wurde war klar, dass eine Zeitrechnung begonnen hatte. Da die alten Verträge mit Ausrüstern und Partnern bis 2020 liefen, sollte ab 2021 eine neue Ära eingeleitet werden. Diese Ära wurde jedoch auf 2022 verschoben.

In der kommenden Saison ist es dann so weit und die neue Ära wird eingeleitet. In erster Linie versprechen sich die Verantwortlichen damit eine spannendere Formel 1. Nach Jahren der Dominanz von Lewis Hamilton und seinem Silberpfeil hat Max Verstappen mit Red Bull in dieser Saison zwar aufgeschlossen, doch der Brite ist bei den Buchmachern mit einer Sportwetten Quote von 1,73 weiterhin der Topfavorit auf den fünften Titel in Serie (Stand: 16.08.). Mit dem neuen Reglement soll nun für mehr Chancengleichheit gesorgt werden.

Diese Ziele sollen erreicht werden

Die Formel 1 hat ihre Gründe für den radikalen Neuanfang. Zu Beginn wurden vier Ziele formuliert, welche später um einen zusätzlichen Punkt erweitert wurden. So soll in erster Linie die Raceability erhöht werden.

Die Autos sollen so konzipiert werden, dass das Feld wieder enger zusammenrückt und engeres Racing möglich ist. So sollen die Abstände zwischen den Teams verringert werden, um ein konkurrenzfähigeres Feld zu ermöglichen. Diesbezüglich setzen die Verantwortlichen auf ein komplett neues Aerodynamik-Konzept, in dessen Zuge trotzdem auf die Ästhetik geachtet werden soll.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die finanzielle Nachhaltigkeit. So soll durch Kostenreduktion ein nachhaltigeres Business-Modell geschaffen werden, welches es auch für kleinere Teams wieder attraktiver macht, in die Königsklasse einzusteigen. Damit soll auch entgegengesteuert werden, dass immer mehr Motorenlieferanten die Formel 1 verlassen.

Neben der Raceability und der finanziellen Entschlackung steht natürlich auch der Umwelt-Aspekt auf ganz oben auf der Agenda. In Zeiten des Klimawandels muss sich natürlich auch die Formel 1 hinterfragen. Soll will man in Zukunft wieder technischer Vorreiter für den Serienbau sein.

 

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So soll die technische Revolution aussehen

Um die oben genannten Ziele zu erreichen, wurde ein komplett neues technisches Reglement geschaffen. Mit der letzten Veränderung 2017 wurden die Autos zwar schneller, doch das Racing hat letztlich darunter gelitten. Mit dem neuen Aerodynamik-Konzept soll alles anders werden. Keine Bargeboards mehr (s.a. Video am Ende) und kleinere Frontflügel sorgen dafür, dass weniger Luft aufgewirbelt wird. Dadurch wird es zwar weniger Abtrieb geben, das Racing könnte davon allerdings profitieren. Denn ohne diesen sogenannten „Dirty-Air-Effekt“ wird es dem Hintermann einfacher zu folgen.

Da auch die Fahrwerke stark vereinfacht werden, rückt für die Ingenieure natürlich die Feinabstimmung der Autos wieder stärker in den Fokus. Je nachdem, auf welche Federn und Dämpfer die Teams setzen, ist somit gut möglich, dass die Performance der Teams von Strecke zu Strecke noch stärker schwankt, als es ohnehin schon der Fall ist.

Zudem geht die Formel 1 auch bei den Reifen mit der Zeit und wird in Zukunft auf 18-Zoll-Felgen fahren, anstatt der bislang 13-Zoll-Reifen. Weniger Veränderungen wird es hingegen bei der Antriebseinheit geben. Auch 2022 bleibt es bei den 1,6 Liter V6-Hybrid-Turbomotoren.

Formel 1 V6 Turbo 2016

Ein Formel 1 V6 Turbomotor PU106C Hybrid von 2016 - Bild: Daimler

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Mehr finanzielle Anreize schaffen

Auch das Kostenbudget soll verringert werden, um die Formel 1 auch für kleinere Teams wieder interessant zu machen. Die seit Jahren diskutierte Kostenobergrenze kommt seit dieser erstmals zum Tragen. Während sie aktuell bei 145 Millionen Dollar pro Team liegt, soll sie weiter sukzessive gesenkt werden. Allerdings fallen wesentliche Posten wie Fahrergehälter, Motorentwicklung, Marketing und Reisbudget nicht unter diese Grenze.

Um weiterhin Kosten einzusparen wurde zudem die Getriebeentwicklung für fünf Jahren eingefroren. Insgesamt will die Formel 1 die Teams dazu anregen, auf mehr standardisierte Komponenten und Open Source Projekte zu setzen, um die Kosten im Allgemeinen zu senken.

Ende August gehen die Piloten in die zweite Hälfte der Saison 2021. Ab dem kommenden Jahr wird dann sicher viele anders werden. Wir freuen uns auf die neue Formel 1 ab der Saison 2021.

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