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Wann sich die Reparatur nicht mehr lohnt: Top 10 der Schäden

von kfztech.de

Irgendwann kommt für jeden Autofahrer einmal die Zeit, in der er sich fragt, ob der gute alte Gebrauchte noch gut genug ist oder ob er sich nicht besser einen Neuwagen oder einen guten Gebrauchtwagen zulegen sollte. Die Frage stellt dieser sich vor allem dann, wenn vermehrt Reparaturen auftreten und er nicht weiß, ob sich die Reparatur auch wirklich lohnt. Entscheidend ist hier, ob der Restwert des Fahrzeugs noch ausreichend ist oder es sich schon um einen wirtschaftlichen Totalschaden handelt? Auf jeden Fall sollte man sich einen Kostenvoranschlag von seiner Werkstatt einholen. Wenn einmal der Restwert des Autos unter 2.000 € liegt, sollte man bei größeren Reparaturen auf jeden Fall gut gut überlegen, ob man sich trennt oder nicht.

kfztech.de hat für die Leser die Top Ten der Schäden aufgelistet, bei denen man sich gut überlegen sollte, ob man sich nicht von seinem Gefährt trennen sollte.

1. Nach einem Unfall

Heutzutage reicht manchmal schon ein kleiner Parkplatzrempler aus, um den die Schadenshöhe über 2.000 € zu treiben. Der Grund, liegt einerseits an den lackierten Stoßfängern und zum anderen an der modernen Scheinwerfer- und Sensortechnik, die vorne verbaut ist. Auch der Kühler wird schnell in Mitleidenschaft gezogen.

Unfallschaden

Auf den ersten Blick sieht dieser Unfall nicht so schlimm aus. Erst der Kostenvoranschlag des Gutachters zeigt die wahre Höhe. - Bild: kfztech.de

2. Motorschaden

Die Mechanik moderner Motoren ist sehr gut, die Laufleistung reicht durchaus über 300.000 km. Trotzdem kann es immer auch zu einem Motorschaden kommen, beispielsweise bei Material- oder Bedienungsfehlern, unüblichem Verschleiß oder nicht durchgeführter Wartung. Wird z.B. der notwendiege Zahnriemenwechsel nicht durchgeführt, gibt es schon mal einen Zahnriemenriss mit kapitalen Folgen. Zu weiteren Motorschäden kann es z.B. durch Falschbetankung, mangelnde Schmierung, Motorüberhitzung, zu hohen Drehzahlen oder falschem Chiptuning kommen. Dies kann man auch alles hier nachlesen.

3. Die Zylinderkopfdichtung

Die Kopfdichtung zwischen Zylinderkopf und Kurbelgehäuse gehört untrennbar zum Motor und macht eigentlich auch nie Probleme. Aber leider kommt es immer dann zu Problemen mit der Kopdichtung, wenn Überhitzung ins Spiel kommt. Dies ist oft Folge eines undichten Kühlsystems.  Erkennbar ist dies beispielsweise daran, dass sich etwas Kühlwasser im Motoröl befindet, CO2-Gasbläschen im Kühlsystem oder Leistungsverlust verbunden mit Rauchen. Die Reparaturkosten klettern hier durchaus schnell über 1.000 € bis zu 2.000 €. Wurde der Kopf verzogen und kann nicht mehr geplant werden, steigt der Rechnungspeis weiter an. Professionelle Autohändler kaufen deshalb ihre Autos bei ADESA, weil sie hier günstige Schäppchen machen können und trotzdem gute geprüfte Autos erhalten.

Zylinderkopf planen

Ein Zylinderkopf wird geplant, weil er verzogen war. - Bild: kfztech.de

4. Der Turbolader

Der Abgasturbolader - kurz: Turbo - im Dieselmotor obligatorisch und im Benziner inzwischen auch stark verbreitet, ist ein Motor-Aggregat, das für ein starkes Drehmoment und hervorragende Leistung sorgt. Die hohen Drehzahlen des Turboladers (ca. 300.000 1/min) benötigen eine gute Schmierung. Ist die Ölversorgung nicht ausreichend, dann frisst sich der Turbo un ein teurer Austausch wird fällig. Weitere Fehlerquellen sind starke Verrußungen durch verstopfte Partikelfilter oder angesaugtes Öl im System, das den Turbo blockieren kann.

5. Die Kupplung

Die Kupplung verbindet und trennt den Kraftfluss zwischen Motor und Getriebe bei Automobilen mit Schaltgetriebe. Die Lebensdauer beträgt rund 150.000 bis 200.000 km, dann ist diese verschlissen. Je älter das Auto ist das man fährt, desto wahrsheinlicher ist, dass die Kuplung fällig wird. Selber merkt man es meist erst kurz vor dem Ende des Verschleißweges: Die Kupplung beginnt durchzurutschen.

Die Kosten für Kupplung, Druckplatte und Ausrücker, die es als Tauschgruppe gibt, sind gar nicht so hoch. Aber da für den Austausch das Getriebe vom Motor getrennt werden muss, sind aufwändige Arbeiten erforderlich, die die Kosten gleich an die 1.000 € Marke bringen.

6. Wechsel- und Automatikgetriebe

Schäden an Getrieben im Pkw kommen im Grunde eher selten vor, da die Drehmomentwandler ihre Arbeit in der Regel sehr zuverlässig ableisten. Aber durch Bedienungsfehler und mangelnder Wartung kann es durchaus zu erhöhtem Verschleiß oder Getriebeschäden kommen. Die Art der Schäden und die Höhe der Kosten variieren bei Getrieben, besonders bei Automatikgetrieben, sehr stark. Gleich mehrere Kostenvoranschläge für Reparatur oder Tausch einzuholen, könnten hier hilfreich sein.

 

7. Zahnriemenwechsel

Um einem Zahnriemenriss (siehe Punkt 2.) vorzubeugen, sind bei einem Auto regelmäßige Zahnriemenwechsel vorgesehen. Bei älteren Modellen war der Wechsel alle 60.000 km fällig, moderne Typen verlangen den Wechsel nurmehr alle 90.000 oder sogar erst bei 120.000 km. Der fällige Zahnriemenwechsel sollte ernst genommen werden, um nicht einen Motorschaden zu provozieren. Leider ist die Arbeit recht aufwändig und geht folglich auch ins Geld. Neben dem Antriebsriemen werden auch die Spannrollen und Umlenkrollen mit gewechselt. Die Wasserpumpe tauscht man dabei dann auch gleich vobeugend mit.

8. Die Klimaanlage

Die Klimaanlage dient dem Komfort aber auch der Sicherheit. Fällt sie aus, kann man zur Not auch ohne sie klar kommen. Eines sollte einem aber auch klar sein. Will man das Auto weiterverkaufen, mindert eine defekte Klimaanlage den Wiederverkaufswert.

Und vielleicht liegt die Ursache für den Ausfall ja nur an fehlendem Kältemittel. Eine Klimaanlage verliert nämlich im Laufe der Jahre immer eine kleine Menge davon, was irgendwann ihre Leistung mindert. Und der Klimaservice ist nicht teuer. Was die Klimaanlage gar nicht mag ist, wenn sie gar nicht läuft, denn dies führt oft zu Schäden. Regelmäßiger Betrieb und Wartung der Klima wären somit eine wichtige Sache. Ein defekter Klimakompressor kostet im Austausch knapp unter 1.000 €; das sollte man bedenken.

9. Moderne Scheinwerfer

Viele Autos besitzen heute mit Bi-Xenon-, Kurvenlicht- oder LED-Scheinwerfern eine absolut moderne Scheinwerfertechnologie, die zuweilen auch im Kompaktsegment zu finden ist. Ein kompletter Wechsel dieser teuren Scheinwerfer ist zwar eher selten aber bei kleinen Unfällen eventuell erforderlich. Ein einzelner Xenon-Scheinwerfer schlägt locker mit 500 - 600 € zu Buche.

Aber mitunter ist schon ein normaler Lampenwechsel sehr aufwändig, da bei einigen Modellen auch Batterie, Kühler oder Stoßfänger ausgebaut werden müssen. Dies kostet teure Arbeitszeit. Bei Xenonlampen ist auch ein paarweiser Wechsel sinnvoll, weil die Scheinwerfer sonst womöglich unterschiedlich hell leuchten. Xenon und LED sind nach Meinung von kfztech.de sowieso ein Fall für die Werkstatt. Beispielsweise muss beim Kurvenlicht auch der Scheinwerfer neu justiert werden. Und einzelne LED-Lampen kann man in der Regel eh nicht ersetzen. Da muss dann der komplette Scheinwerfer getauscht werden. 

LED-Scheinwerfer

Der LED-Scheinwerfer eines VW Passat. Bei Defekt müsse wohl die gesamte Einheit getauscht werden. - Bild: VW

10. Die liebe Elektronik

Laut ADAC Pannenstatistik sind die drei häufigsten Ausfallursachen beim Auto die Batterie (52%), Defekte am Motor und dem Motormanagement (19 Prozent) und als dritthäufigster Pannengrund Lenkung, Karosserie, Bremsen, Fahrwerk oder Antrieb (14%). Zum Motormanagement zählen  hauptsächlich Probleme mit Einspritzung, Sensorik oder Zündung. Dabei sind hier vor allemm elektronische Komponenten im Einsatz. Aber auch Lenkung, Bremsen und Fahrwerk werden heute elektronsich geregelt. Fällt ein Sensor aus, hat dies oft Folgen für mehrere Systeme. Die Kosten für Diagnose und Reparatur fallen hier recht unterschiedlich aus, können aber durchaus auch schon mal die Tausendergrenze erreichen. Ein Kostenvoranschlag hat hier auf jeden Fall oberste Priorität.

 

 


Autor: Johannes Wiesinger

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