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Seit 2007 kleben an fast allen deutschen PKW rote, gelbe und grüne Plaketten. Umgangssprachlich auch besser bekannt als Umweltplakette. Diese Plakette teilt das Fahrzeug in verschiedene Schadstoffklassen ein:
Sinn & Zweck der UmweltzonenDie EU ist der Meinung die Luftqualität in Europa ist zu schlecht und muss verbessert werden. Dies betrifft vor allem Großstädte die von Abgasen und Stickoxid belastet sind. Für diesen Zweck wurden die Fahrzeuge in den o.g. Schadstoffklassen eingeteilt und in div. deutschen Städten Umweltzonen eingerichtet. In diesen Zonen ist der Betrieb von nicht schadstoffarmen Fahrzeugen untersagt. Insgesamt gibt es in Deutschland 54 Umweltzonen, in 53 davon darf nur mit der grünen Plakette gefahren werden. Einzig in Neu-Ulm darf noch mit der gelben Plakette durch die Stadt gefahren werden. Hamburg zum Beispiel ist die größte deutsche Stadt in der es noch keine Umweltzone gibt. Dadurch, dass nur schadstoffarme Fahrzeuge in der Stadt umherfahren dürfen soll sich die Luftqualität automatisch verbessern. Über den langfristigen Nutzen dieser Umweltzonen streiten sich die Experten, die Meinungen gehen weit auseinander von „die Umweltzonen verbessern die Luftqualität“ bis hin zu „die Zonen kosten dem Autofahrer nur Geld, bringen aber keinen effektiven Nutzen“. Der nächste Schritt: eine blaue Umweltplakette
So ähnlich könnte sie aussehen, die Blaue Umweltplakette - Grafik: kfztech.de Nun kommt von der SPD eine nächste Idee: Die Einführung der blauen Umweltplakette (auch: Euro 6 Plakette oder Stickoxidplakette). Diese Plakette sollen alle Fahrzeuge mit der Schadstoffnorm Euro 6 erhalten. Der Krux an der Sache: Somit wären knapp 13 Millionen Dieselautos in Deutschland aus den Städten ausgesperrt. Selbst Dieselfahrzeuge; die in 2015 neu gekauft wurden, erreichen teilweise noch gar nicht die besagte Euro 6 Norm.
Ausgesperrt ist nicht ganz richtigJeder Stadt obliegt es selber blaue Zonen einzurichten. Das können Straßenzüge oder Stadtabschnitte sein. Vermutlich würden blaue Zonen tatsächlich nur da eingerichtet werden, wo die Stickoxidbelastung besonders hoch ist. Dennoch könnten solche Gebiete künftig auf ganze Städte ausgedehnt werden. Sind Umweltzonen überhaupt notwendig?Die EU schreibt einen Grenzwert von 40 Mikrogramm/Kubikmeter (µg/m³) vor. Tatsächlich wurde dieser Wert im Jahresdurchschnitt an 27 % der 514 Messstationen übertroffen. Umweltschützer schieben es auf die in Deutschland hohe Anzahl an Diesel-PKW. Der im vergangenen Jahr aufgeflogene VW-Abgasskandal entkräftigt diese Argumente nicht unbedingt. Wie geht es nun weiter?Das Umweltministerium möchte bis Herbst dieses Jahres einen Plan zur Einführung der blauen Plaketten aufstellen und in 2017 die ersten blauen Zonen einrichten. Ob dies realistisch ist, sei dahingestellt, aktuell gibt es in der Regierung einen harten Gegendwind gegen diese Pläne. So stellt sich die gesamte CSU und somit auch der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt dagegen. Auch Verbände wie der ADAC und VBA lehnen die Pläne ab. Es dürfte also noch ein wenig dauern bis hier ein endgültiger Beschluss festgemacht wird. Sinkende Gebrauchtwagenpreise bei Einführung der Zonen?Darüber lässt sich nur spekulieren. Wie oben schon geschrieben, wird keine Stadt von heute auf morgen alle Dieselfahrzeuge aus ihrer Stadt aussperren. Auch werden vermutlich nicht komplette Städte, sondern nur gewisse Zonen gesperrt. Und zu guter Letzt würden auch nicht alle 54 Umweltzonen gleichzeitig ein vollständiges Verbot aussprechen. Aber theoretisch ist es möglich, dass für Euro 5 und schlechter eingestufte Fahrzeuge der Gebrauchtwagenpreis sinkt. Wer einmal seinen aktuellen Fahrzeugwert herausfinden möchte, bekommt hier zu auf WasistmeinAutowert.de viele weitere Infos zum Thema. Aktuelle Pressemeldung vom 10.08.16Die Gespräche zur Einführung der blauen Dieselplakette liegen vorerst auf Eis. Dies wurde vom Bundesumweltministerium bestätigt. Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) hat den Stopp der Einführungsvorbereitungen bereits als „Sieg der Vernunft“ bezeichnet. Die blaue Plakette hätte dazu geführt, die Mobilität von über 13 Millionen Fahrern mit Diesel-Pkw einzuschränken. Dazu zählten auch fast sechs Millionen Diesel, die nach Euro 5-Norm zugelassen worden seien, so ein ZDK-Sprecher.
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