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Motoröle - Klassifikationen
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Kfztech.de Ölratgeber Nr. 3 -
Motorenöl-Klassifikationen
Viele Autofahrerer interessieren sich in erster
Linie für die Viskosität (Fließverhalten) ihres Motoröls. Jedoch wird
dabei manchmal die Güteklasse des Öls außer Acht gelassen. Denn Motorenöle
werden hauptächlich
durch 2 Merkmale gekennzeichnet: Zum einen erfolgt eine Einteilung nach
der Viskosität des Öls und zum anderen nach der
Qualität des Öls. Bei letzterem spricht man von der
Motoröl Klassifikation oder Spezifikation. Die beiden wichtigsten (API und ACEA) sollen in Teil
3 des kfztech.de Ölratgebers näher betrachtet werden, weil sie bei der
Kaufentscheidung eine wichtige Rolle spielen. Die herstellerspezifischen
Klassifiaktionen und andere wie die japanische JASO werden noch
gesondert erläutert.
Das API Klassifikationssystem
Das Amerikanische Petroleum Institute,
kurz: API, ist der Verband der Öl- und Gasindustrie in den USA und
entwickelt für die US-amerikanischen Motoren eigene Motorenöl-Klassifikationen.
Weiterhin legt es international anerkannte Standards für
Grundöl-Klassifikationen (Gruppe 1 bis 5) und Getriebe (GL – Gear Lubricants) fest.
Das API-Klassifikationssystem ist in
zwei Gruppen eingeteilt: S-Klassen und C-Klassen. Bei der S-Klasse
steht das S für Service-Station und meint damit Fahrzeuge mit
Ottomotoren, da der Diesel im Grunde immer noch bei den Nutztfahrzeugen
angesiedelt ist und der Diesel Pkw eher ein Nischendasein führt. Das C
bei den C-Klassen steht für Commercial und meint die Dieselfahrzeuge.
Der Buchstabe nach dem S bzw. C spiegelt den jeweiligen
Leistungsstand des Motorenöls wieder. Dabei gilt: Der alphabetisch höhere Buchstabe schließt die vorhergehenden Leistungsstandards mit ein.
Auf Ölbehältern für motoröl finden sich neben
der Viskosität auch Ölqualitäts-Klassifikationen, wie z.B. hier
API-SL. - Bild: kfztech.de
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Einige API-Service-Klassen für Ottomotoren
ältere finden sie auch
hier
API-Klasse |
Hinweise |
SH |
Motoröl für höchste Anforderungen wie
SG, zusätzlich Anforderungen an dem Schmierfilmabriss bei hohen
Temperaturen und hoher Scherbelastung (engl.: HTHS für High
Temperature High Shear) sowie der Verdampfungsverluste (von 1993
bis 1996) |
SJ |
Verschärfte Anforderungen hinsichtlich
Verdampfungsverlust (gültig ab Oktober 1996 |
SM |
Motoröl für extrem hohe
Anforderungen hinsichtlich Oxidationsstabilität,
Motorsauberkeit, Verschleißschutz, Alterungsverhalten und
Leistungsvermögen bei niedrigen Temperaturen. (gültig ab 2004) |
SN |
Entworfen für verbesserten
Hochtemperaturschutz an Kolben, strengere Schlammkontrolle,
höhere Dichtungskompatibilität. gültig ab 2011, auch für ältere
Fahrzeuge geeignet - API SN mit Ressourcenverbesserung ILSAC
GF-5 durch die Kombination von API SN verbesserte Performance
für geringeren Kraftstoffverbrauch, Turboladerschutz, kompatibel
zu Abgasreinigungsanlagen, und Schutz der Motoren, die mit
Ethanol-haltigen Kraftstoffen bis zu E85 betrieben werden |
API-SN Plus |
Diese Spezifikation wurde
entwickelt um auf das Problem LSPI bei Turboaufgeladenen Benzin
Direkteinspritzern zu reagieren. Die Spezifikation ist abwärts
kompatibel zu API SN, es wurden nur zusätzliche Tests aufgrund
des LSPI Problems eingeführt. |
Einige API-Commercial-Klassen für Dieselmotoren
API-Klasse |
Hinweise |
CF 4 |
Motorenöle der Klasse CE mit geringem
Anteil an metallorganischen Additiven und höheren Anforderungen
in Bezug auf Ölverbrauch und Ablagerungen an Kolben. |
CH-4 |
geprüft für schnelllaufende Diesel mit
verschärften Abgasvorschriften und Dieselkraftstoffen mit
verringertem Schwefelanteil, auch für lange Ölwechselintervalle,
Verschleißsschutz für Ruß, ab 1998, abwärtskompatibel bis CD |
CI-4 |
geprüft für schnelllaufende Diesel mit
AGR*,
WIV möglich, niedrigem Schwefelgehalt im Diesel,
abwärskompatibel bis CD |
CJ-4 |
geprüft für schnelllaufende Diesel mit
DPF und schwefelfreiem Kraftstoff,
Abgaswerte
ab 2007 (Euro 4) |
SN und CJ sind die derzeit höchsten Qualifikationen.
*Abkürzungen finden sie
hier erklärt.
Das API-Klassifikationssystem
wurde auf die im amerikanischen Markt befindlichen Fahrzeuge, Motoren
(große V8) und Fahrbedingungen (niedrigere Geschwindgkeiten) ausgerichtet. Deshalb lässt sich das System nur bedingt auf die in Europa geforderten Motorenölqualitäten übertragen.
Aus diesem Grunde haben sich die europäischen Motorenhersteller auf ein
eigenes System der Öl-Qualitäten geinigt: die ACEA-Spezifikationen.
Ein 5W 30 Motoröl mit den Ölklasssifikationen
ACEA A5 / B5 und API SL (siehe Pfeile) - Bild: kfztech.de
Die ACEA-Spezifikationen
ACEA steht für Association des
Constructeurs Européens de l' Automobiles und ist seit 1996 das europäische Klassifikationssystem für Motorenöle.
Es ist der Nachfolger des 1991 entwickelten CCMC-Klassifiaktonsystems. Auch hier gibt eine
Buchstaben-Zahlen-Kombination Aufschluss über den Einsatzzweck
eines Motorenöls.
Spezifiaktion |
Leistungsklassen |
Hinweise |
A1, A3, A5 |
Pkw-Ottomotorenöle |
allgemein niedriger Ascherückstand, A3:
Verschleißschutz ebi hohen Temperaturen, für direkteinspritzende
Motoren, A5: Leichtlauföl mit Kraftstoffersparnis, WIV, |
B1,
B3, B4, B5 |
Pkw-Dieselmotorenöle |
allgemein niedriger
Ascherückstand, B3 und B4 wie A3, für direkteinspritzende
Motoren, B5 wie A5, |
C1,
C2, C3, C4 |
Pkw-Otto- und Dieselmotorenöle |
C1/2: z.B. für Euro
4 Motoren mit Partikelfilter, NOx-Kat und 3-Wege-Kat, C3/4 mit
niedrigem Sulfataschegehalt |
E2, E4, E6, E7,
E9 |
Nutzfahrzeug
Dieselmotorenöle |
E6/E9 fz.B. ür AGR, mit DPF und SCR |
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Die Bedeutung des Motoröls für den Verbrennungsmotor
Motoröl kaufen
Wichtig bei der Kaufentscheidung eines Motoröls
spielt neben der Viskosität des Öls somit auch die
Qualität des Öls. Fordert ein Motorenhersteller
beispielweise für einen Ottomotor mindestens eine Spezifikation ACEA A5
so darf man nicht auf ein niedrigere Klasse zurückgreifen.
Sucht man ein Öl, sollte man deshalb nicht unbedingt
auf die nette Kassiererin an der Tanke zurückgreifen, weil diese das
auch gar nicht wissen kann. Deshalb sollte man vielleicht besser einen
Ölratgeber im Internet aufrufen. Dort gibt man sein Fahzeug ein und
erhält entsprechende Ergebnisse präsentiert. Man kann dann auc gleich
sein Öl online beim Fachhändler zu Literpreisen von
6,08 - 8,98 € bestellen.
Auf der Öldose finden sich auch häufig die
Eigenschaften des Motoröls und Hinweise für welche Motoren es geeignet
ist. - Bild: kfztech.de
VW, Mercedes, Ford und Co
Einige Motorenhersteller verlangen zusätzlich auch
noch, dass ihre eigenen herstellerspezifischen Motorölnormen
erfüllt werden. Die Ölhersteller müssen dafür eigens Lizenzgebühren
bezahlen, damit sie auf diese Normen auf ihre Öldose diese aufdrucken
dürfen.
Für den Autofahrer und Endkunden ist dies durchaus
zu beachten, wenn im Falle eines Motorschadens die Ölnorm nicht gestimmt
hat.
Auf diese Besonderheiten und die JASO-Norm soll dann
in Teil 4 des Ölratgebers eingegangen werden.
Lesen sie auch unseren Ölratgeber Nr. 2
Additive Quellen: Aral, wikipedia
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