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Welche Arten von Chiptuning gibt es und wie gut sind sie?

von kfztech.de

Welche Arten von Chiptuning gibt es und wie gut sind sie?

Was ist Chiptuning? - Chiptuning Arten - Tuningboxen, verschiedene Leistungsstufen, Modell Datensätze, individuelle Anpassung

Viele Autofahrer sind mit der Performance ihres Motors nicht zufrieden und wünschen sich einen sportlicheren Auftritt, insgesamt mehr Leistung und mehr Beschleunigung. Dazu gibt es im Internet besonders viele Angebote von Tunern. Aber man ist gut beraten, wenn man sich im Vorfeld gut informiert und nicht unbedingt auf das Angebot mit dem größtmöglichen Leistungszuwachs zugreift. Mit dem kleinen Ratgeber wollen wir ein bisschen Licht ins Dunkel des Chiptunings bringen.

Motor Details, Tuning

Die wesentlichen Vorteile eines Chiptunings - depositphotos.com

Was ist Chiptuning?

Wenn man von Chiptuning spricht, so meint man bestimmte Eingriffe in die Motorelektronik, um die Motorleistung und das Motordrehmoment zu erhöhen und / oder den Verbrauch zu senken. Insbesondere werden dabei der Ladedruck und die eingespritzte Kraftstoffmenge erhöht. Seriös lässt sich sagen, dass durch die Optimierung diverser Sensordaten eine Steigerung der Leistung um bis zu 30% möglich ist. Weil sich dabei auch das Drehmoment erhöht, ist eine Kraftstoffersparnis von bis zu 15% möglich.

Ursprünglich wurde beim Chiptuning der Chip (EPROM) im Steuergerät ausgelötet. Anschließend konnte dann die originale Software ausgelesen und optimiert werden. Dies wird heute nicht mehr gemacht, da damit auch die Herstellergarantie wegfällt.

Eine Variante ist der Einbau eines Sockels, wodurch auch ein anderer modifizierter Chip ohne Lötarbeiten verwendet werden kann und die Original-Software nicht verändert werden muss. Daher rührt auch der Name „Chiptuning“.

Heute werden die Datensätze eher über die OBD-Schnittstelle ausgelesen. Mit Hilfe einer Tuning-Software können die Daten entsprechend verändert und anschließend wieder zurückgespielt werden. Lötarbeiten entfallen hier komplett.

Da dies nicht bei allen Fahrzeugen möglich ist, bauen Tuner auch das Motorsteuergerät aus, öffnen es und gehen über einen Taster an eine Hardware-Schnittstelle heran, um die Daten auszulesen oder zu beschreiben.

Chip auslesen

Der Datenstand des Motorsteuergeräts wird ausgelesen. - Bild: depositphotos,com

 

Chiptuning Arten

Im Grunde gibt es vier verschiedene Umsetzungen des Chiptunings.

  • Tuningboxen

  • Hardware in verschiedenen Leistungsstufen

  • Datensätze – zuvor bei selbem Motor getestet

  • Individuelle Abstimmung

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Chiptuning und die Versicherung - das müssen Sie beachten?

Leistungsdiragramme

Tuningboxen

Tuningboxen sind Vorschaltgeräte, die zwischen dem Original-Motorsteuergerät des Herstellers und dem Stecker dazwischengeschaltet werden. Bestimmte eingehende Sensordaten werden verfälscht dem OEM-Steuergerät weitergeleitet. Diese führen dann zu einer gewissen Leistungssteigerung. Aber alles natürlich nur innerhalb der vorgegebenen Parametergrenzwerte des Motorsteuergeräts. Der Chip des Motorsteuergeräts wird hierbei nicht verändert. Nach dem Ausbau des Tuning-Kits ist das Fahrzeug wieder vollständig im Serienzustand.

Gaukelt man z.B. dem Steuergerät eine kältere Motortemperatur vor, so spitzt das Einspritzventil in Folge länger ein. Dies wäre allerdings ein schlechtes Tuning, weil dadurch auch der Kraftstoffverbrauch ansteigt und die Abgaswerte schlechter werden. Seriöse Tuner verändern deshalb beispielsweise nur die Parameter der Hochdruck-Pumpe.

Die Tuningboxen können schnell ein- und ausgebaut werden und es wird auch nicht die Software im Motorsteuergerät verändert. Es ist allerdings möglich, dass die verfälschten Sensordaten zu einem Notlauf des Motors führen können bzw., dass der Motor sogar ausgeht.

Seriöse Tuner verwenden sogenannte Multi-Kanal Boxen, die Daten von bis zu acht Sensoren in Echtzeit verarbeiten, neu berechnen und an das Motorsteuergerät weiterleiten können. Dadurch werden simultan mehrere Motor-Parameter optimiert. Unseriöse Tuner erhöhen lediglich den Raildruck.

Hardware in verschiedenen Leistungsstufen

Viele Autohersteller bieten ein und denselben Motor in verschiedenen Leistungsstufen an. Die unterschiedlichen Leistungen unterscheiden sich lediglich in der Softwareprogrammierung. Dies machen sich auch Tuner wie Speed Buster zu Nutze. Diese stellen dem Kunden eine Tuningbox mit dem Datensatz der Mehrleistung des stärkeren Models zur Verfügung. Die Mehrleistung kommt man zu einem Bruchteil des Herstellers. Das folgende Beispiel soll dies verdeutlichen. Der Kunde kauft sich das Auto mit der niedrigeren Leistungsklasse, baut die Tuningbox ein und erhält sogar mehr Leistung und Drehmoment als das Modell mit der größeren Leistungsklasse.

  1. Astra J 2.0 CDTI mit 165 PS Serienleistung ohne Tuning

  2. Astra J1.7 CDTI mit 131 PS Serienleistung mit Tuning 171 PS und 55 Nm mehr Drehmoment

Grundsätzlich sollte man wissen, dass nicht alle Angebote der Tuner mit einer Garantie versehen sind und man theoretisch auch Datensätze verwenden könnte, die über der Belastungsgrenze des Motors liegen.

Verwenden von optimierten Datensätzen

Motoren werden in der Regel für den Weltmarkt produziert und verfügen deshalb auch über gewisse Leistungsreserven. Dies liegt daran, dass es unterschiedliche Luftdrücke und Klimazonen sowie verschiedenste Abgasgrenzwerte (Link: Abgaswerte) und Kraftstoffqualitäten gibt.

Dies nutzen Tuner aus und bieten vorab optimierte Datensätze in ihren Tuningboxen an. Das heißt, das Modell wurde auf dem Prüfstand oder der Straße mit unterschiedlichen Parametern getestet und darauf der Software-Datensatz erstellt. Dies ist eine gute und häufig genutzte Möglichkeit des Tunings.

Allerdings streuen viele Motoren in ihrer Leistung und ihren Leistungsreserven, wenn sie vom Band laufen. Dies wird bei dieser Art des Tunings nicht berücksichtigt, weil der Datensatz ja nicht speziell auf das Kundenfahrzeug angepasst ist.

Individueller Datensatz

Motoren des gleichen Modells unterscheiden sich aufgrund von Fertigungstoleranzen und Modellanpassungen. Dies kann durch eine individuelle Anpassung des Tunings des Kundenfahrzeugs berücksichtigt werden. Allerdings ist diese Art des Chiptuning am aufwändigsten und teuersten. Durch die direkte Anpassung der Software lässt sich in der Regel die größte Mehrleistung erzielen. Aufwändig wird die Anpassung durch mehrfache wiederholte Anpassungen und darauffolgende Prüfstandsläufe.

Leistungsprüfung

Die Leistung wird auf dem Prüfstand abgenommen. - Bild: kfztech.de

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