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Warnwestenpflicht in Deutschland – was ist zu beachten?

von kfztech.de

In zahlreichen europäischen Ländern gibt es schon lange eine Warnwestenpflicht. Seit dem Sommer 2014 gilt diese auch in Deutschland. In jedem Pkw muss mindestens eine Warnweste mitgeführt werden. Das Gleiche gilt auch für Busfahrer. Für Lkw-Fahrer gab es auch schon seit vielen Jahre die Pflicht, eine Warnweste mitzuführen. Doch was gibt es bei den Warnwesten zu beachten?

Eine Warnweste muss folgende Anforderungen erfüllen

Es ist nicht zulässig, irgendeine Warnweste im Fahrzeug mitzuführen. Sie muss unbedingt der in Europa geltenden Norm EN ISO 20471:2013 entsprechen. In dieser Norm ist festgelegt, welche Farben zulässig sind und wie breit die reflektierenden Streifen sein müssen. Die Streifen müssen mindestens fünf Zentimeter breit sein. Zudem müssen sie komplett um die Warnweste herumlaufen, sodass sie von jeder Richtung aus sichtbar sind. Bezüglich der Farben der Warnwesten gibt es sogar eine etwas größere Auswahl. Zulässig sind:

  • Leuchtend Gelb

  • Hell Orange

  • Rot Orange

Die Farben sind extra so gewählt, dass sie anderen Verkehrsteilnehmern sofort auffallen. Darum geht es ja im Grunde genommen auch bei der Warnwestenpflicht. Sie soll Personen auf der Fahrbahn helfen, besser erkannt zu werden. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass Menschen von anderen Fahrzeugen erfasst und verletzt werden.

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Wann muss eine Warnweste getragen werden?

Jeder Autofahrer, der auf der Straße anhält und sein Fahrzeug verlässt, muss eine Warnweste tragen. Diese Vorschrift gilt nicht nur für Fahrzeugpannen auf Autobahnen, sondern prinzipiell auf allen Straßen. Stehende Fahrzeuge sind ohnehin schon immer etwas schwierig zu erkennen. Befindet sich dann auch noch der Fahrer auf der Fahrbahn, wird er mitunter nur schlecht wahrgenommen. Um die Sichtbarkeit zu verbessern, wurde die Warnwestenpflicht überhaupt erst eingeführt. Ganz wichtig ist es, die Warnweste schon überzuziehen, bevor ein Warndreieck aufgestellt wird.

Warnweste Reifenpanne
Reifenwechsel nach Autopanne mit Warnweste auf jeden Fall sicherer. - Bild: Original R by GTÜ / pixelio.de

Die Warnweste immer im Auto aufbewahren

Viele Autofahrer bewahren die Warnweste im Kofferraum neben dem Warndreieck und dem Verbandskasten auf. Davon wird jedoch abgeraten. In dem Fall muss der Fahrer zunächst ohne Warnweste das Auto verlassen und sich zum Kofferraum begeben. Das Ganze dauert zwar nur wenige Minuten, aber in dieser Zeit ist er für andere Verkehrsteilnehmer nur schwer zu erkennen.

Es wird empfohlen, die Warnweste in der Fahrertür oder unter dem Sitz aufzubewahren. Dann ist sie bei einem Unfall oder einer Fahrzeugpanne sofort zur Hand und bietet dem Fahrer ein hohes Maß an Sicherheit. Oftmals ist auch zu sehen, dass eine Warnweste über der Rückenlehne des Fahrersitzes hängt. Das ist zwar sehr praktisch, aber nicht unbedingt empfehlenswert. Ist die Weste ständig dem Sonnenlicht ausgesetzt, besteht die Gefahr, dass die Farben ausbleichen und dadurch an Leuchtkraft verlieren.

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Bußgeld bei fehlender Warnweste

Bei einer allgemeinen Fahrzeugkontrolle wird von der Polizei auch überprüft, ob eine Warnweste, die den oben genannten Zulassungsbestimmungen entspricht, mitgeführt wird. Befindet sich keine Weste im Fahrzeug, droht in Deutschland ein Bußgeld in Höhe von 15 Euro. Das ist ein Vielfaches von dem, was eine neue Warnweste kostet. Wer jedoch auch über die Grenzen in andere Staaten der EU fährt, muss mit deutlich höheren Bußgeldbescheiden rechnen. Beispielsweise fallen in Frankreich 90 Euro und in Portugal sogar bis zu 600 Euro an. Zudem gibt es in einigen Ländern auch die Pflicht, für jeden Fahrzeuginsassen, eine Warnweste mitzuführen. Darüber sollte sich jeder Autofahrer im Voraus informieren.

Bedruckte Warnwesten als Werbeträger

Jeder kann aber auch Warnwesten bedrucken lassen. Beispielsweise lassen viele Unternehmen Warnwesten für ihre Angestellten mit dem Firmenlogo bedrucken. Dadurch wird gleichzeitig Werbung für das Unternehmen gemacht. Zudem erkennt jeder Mensch sofort, für welchen Betrieb die Angestellten arbeiten. Es gibt aber auch Firmen, die Warnwesten bedrucken lassen, um sie als Werbegeschenke zu verwenden. Das kommt bei vielen Menschen besonders gut an. Werbegeschenke, die auch einen hohen Nutzwert haben, sind immer sehr beliebt.

Fazit

  • In Deutschland ist es seit dem 1. Juli 2014 Pflicht, eine Warnweste in jedem Fahrzeug mitzuführen.

  • Motorradfahrer und Motorrollerfahrer benötigen keine Warnweste. Trotzdem werden sie von vielen Zweiradfahrern benutzt, um die Sichtbarkeit zu verbessern.

  • Warnwesten müssen unbedingt der Norm entsprechen, weil sie nur dann auch wirklich Sicherheit bringen.

  • Die Warnweste sollte immer direkt im Fahrzeug mitgeführt werden, damit sie beim Aussteigen sofort zur Hand ist.

  • Im Ausland drohen bei Nichtmitführung von Warnwesten mitunter sehr hohe Bußgelder.

 

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Autor: Johannes Wiesinger

bearbeitet: 29.01.2024











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