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Motorschäden durch Produktfehler und Betriebsfehler

von kfztech.de

Motorschäden durch Produktfehler und Betriebsfehler

Inhalt

1. Technische Mängel (Produktfehler)

    1.1 Herstellungsfehler

    1.2 Werkstofffehler

    1.3 Auslegungsfehler

 2. Betriebsfehler

    2.1 Veränderungen der Betriebsbedingungen

    2.2 Verhinderung von Betriebsfehler durch technischen Fortschritt

3. Fazit

Als Laie ist man sich häufig nicht all der Faktoren bewusst, die beim Herstellen von Fahrzeugteilen zu beachten sind. Durch jahrhundertelange Forschung und der Zusammenarbeit unzähliger Forscher (im Bereich von Physik, Chemie, Technik, u.v.m.) und Mechaniker sind wir zu dem heutigen Forschungsstand gekommen.

Für den Endnutzer spielt vor allem der Preis der Fahrzeuge eine Rolle und günstige Alternativen sind häufig verlockend. Um nachvollziehen zu können, woher die Preise von Originalherstellern kommen, sollte darauf aufmerksam gemacht werden, auf welche verschiedenen Aspekte Hersteller achten müssen.

Einleitung Motorschaden Sparschwein

 

1. Technische Mängel (Produktfehler)

1.1 Herstellungsfehler

Fertigungsfehler oder auch Herstellungsfehler genannt, bestehen im Nichteinhalten von Maßen, Maß- und Formtoleranzen, Passungen und Spielen, in der geforderten Oberflächenbeschaffenheit, in mechanischer Oberflächenbeschädigung, also Riefen, Kratzer, Kerben, usw.

Diese können langfristig Schwingbrüche, also Dauerbrüche, auslösen. Bei der Montage sind es vor allem falsche Vorspannungen (s. Bericht zu Zündkerzen) von Schraubenverbindungen, die als Schadensursachen ausgemacht werden.

Herstellungsfehler sind häufige Gründe, warum günstige Wareneinlieferungen aus dem Ausland nicht empfehlenswert sind.

Schrauben und Muttern

Herstellungsfehler gibt es sowohl in der Fertigung als auch in der Montage.

1.2 Werkstofffehler

Werkstofffehler durch Verwendung ungeeigneter Werkstoffe, Kombinierung nicht miteinander verträglicher Werkstoffe oder Verwechslung von Werkstoffen kommen nur selten vor.

Dass Werkstofffehler heute noch auftreten, liegt in der Schwierigkeit, Werkstoffe absolut einwandfrei herzustellen und die Beschaffenheit der zu Motorbauteilen verarbeiteten Werkstoffe 3-dimensional, d.h. über das gesamte Bauteilvolumen, zu prüfen.

Solche Werkstofffehler können in allen Phasen des Herstellungsprozesses entstehen: Verunreinigungen des Ausgangsmaterials, Einschlüsse, Fehler bei der Wärmebehandlung und Bindungsfehler bei beschichteten Bauteilen (Lager, Kolbenringe usw.).

Die Preisvorteile von Ersatzteilen von besonders günstigen Anbietern aus dem Ausland beruhen zu einem nicht geringen Teil auf der Verwendung von minderwertigen, zumindest aber ungeeigneten Werkstoffen.  

Gießerei

Um Werkstofffehler zu vermeiden, gilt es hochwertigeWerkstoffe zu verwenden.

1.3 Auslegungsfehler

Auslegungsfehler werden auch Planungsfehler genannt und meinen eine fehlerhafte Motorkonzeption. Dieser Fehler kann bei dem heutigen Stand der Technik weitgehend ausgeschlossen werden. Heute werden nur noch einfachwirkende Motoren mit Kurbeltrieb und Ventilsteuerung – im 4-Takt, und sehr kleine und sehr große Motoren im 2-Takt arbeitend – gebaut.

Motoren werden ausschließlich von Fahrzeug- oder von „reinen“ Motorherstellern gebaut, die meisten Motorbauteile wiederum von hierauf spezialisierten Herstellern, die Erfahrungen aus allen Bereichen der Motortechnik sammeln und nutzen. Doch trotz der jahrelangen Prüf- und Testverfahren und dem Fortschritt der Technik, kann es bei der der Auslegung einzelner Teile zu Fehlern kommen: Neben den oben genannten Werkstoffen und Wärmebehandlungen können diese unter anderem in der Lastannahme, in nicht-beanspruchungsgerechter Ausführung und ungeeigneter Gestaltung auftreten. Solche Fehler betreffen meist jedoch nicht die zentralen Funktionsgruppen des Motors wie Triebwerk, Steuerung usw., sondern eher sekundäre, umliegende Motorteile.

Der Einblick in diese drei Aspekte der Produktionsfehler macht deutlich, dass höhere Preise bei dem Erwerb von Motorteilen meistens gute Gründe haben. Auch wenn die Technik in der Motorenherstellung bereits sehr standfest ist, gibt es immer wieder Produktionsschritte, die entweder eine gute Forschung oder besonders anspruchsvolle Verarbeitungsprozesse verlangen. Auf diese sollte nicht aufgrund von Preissenkungen verzichtet werden, da sich sonst langfristig unwillkommene und teils fatale Schäden bilden können.

Automontage

Planungsfehler sind heute eher selten geworden.

2. Betriebsfehler

2.1 Veränderungen der Betriebsbedingungen

Außentemperaturen und mit der Höhe abnehmende Luftdichte sind zwei der Faktoren, die für Fahrzeugmotoren die Betriebsbedingungen erschweren. Eine unheilvolle Rolle spielt oft der Kraftstoff, wenn dessen Qualität nicht den Anforderungen der Motorhersteller entspricht, wie es in osteuropäischen und außereuropäischen Ländern nicht selten zu beobachten ist.

Motor und Anbauteile sind mannigfaltigen Erschütterungen und Vibrationen ausgesetzt. Dadurch kommt es zu Setzungs- und Glättungserscheinungen in Schraubenverbindungen, wodurch sich Schrauben lockern.

Auch wenn sich Hersteller bemühen, solche Abnutzungserscheinungen zu minimieren, liegt ein Teil der Verantwortung auch beim Käufer bzw. Besitzer der Fahrzeuge. Regelmäßige Überprüfungen und Ausbesserungen des Fahrzeugs, v.a. bei intensiver Nutzung, sind unumgänglich.

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2.2 Verhinderung von Betriebsfehlern durch technischen Fortschritt

Nur scheinbar widersinnig ist, dass mit der Weiterentwicklung der Technik allgemein – mit dem, was insgesamt als technischer Fortschritt bezeichnet wird – „alte“ Schadensarten, die längst in ihrer Ursache erkannt und durch entsprechende Maßnahmen abgestellt wurden, wieder auftreten, und dass eben dieser technische Fortschritt zum Auslöser für neue, bislang nicht bekannte Schäden wird. Man muss sich vergegenwärtigen, dass technische Lösungen nichts Endgültiges darstellen, sondern in den meisten Fällen an Voraussetzungen, Randbedingungen usw. geknüpft sind. Ändern sich diese Faktoren, so ist auch die dazugehörige Lösung nicht mehr hinreichend und neue Schäden treten auf.

Der technische Fortschritt hilft also nur bedingt in der Verminderung auftretender Schäden oder Betriebsfehler.

So sind Forscher, Mechaniker und Hersteller immer wieder mit der Herausforderung konfrontiert, den fortschreitenden Leistungsforderungen gerecht zu werden und dabei die ganzheitliche Funktionsfähigkeit und Haltbarkeit der Motoren zu sichern.  

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3. Fazit

Die oben genannten Aspekte der Motorherstellung stellen nicht die Gesamtheit aller Ebenen dar, auf denen Fehler passieren können. Doch auch diese wenigen Punkte zeigen bereits deutlich, dass die Motorenherstellung keine einfache Prozedur ist. Als Endkunde ist folglich zu empfehlen, besonders günstigen Angeboten von Ersatzteilen, Austauschmotoren o. Ä. grundsätzlich kritisch zu begegnen. Denn langfristig gesehen lohnt es sich, in qualitativ hochwertige Motoren zu investieren, sodass im Nachhinein keine teuren Defekte durch Produktions- oder Betriebsfehler auftreten. Folglich sollte sowohl beim Neukauf als auch bei der Reparatur Wert auf hochwertige Teile bzw. Motoren und auf verlässliche Werkstätten gelegt werden.  

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Impressum, Copyright Autor: Johannes Wiesinger bearbeitet: 09.03.2023