In Teil 1 unserer Reihe über den Airbag im Kfz haben wir
über die Airbagauslösung berichtet. In Teil 2 ging es um die einzelnen
Kompontenten. Dieser Teil beschäfitgt sich anderen Airbag-Komponenten wie
Beifahrer-Airbag, Seitenairbag, Kopfairbag, usw.
Der Airbag ist Teil eines Systems. Er ist nur
deshalb so wirksam, weil er bei einem Unfall perfekt mit
Dreipunkt-Sicherheitsgurt und Lenkstange zusammenwirkt.
Airbag (Blau), Sicherheitsgurt (Rot) und Lenksäule (Gelb)
schützen im Zusammenspiel die Innensassen (Bild: Volvo)
Beifahrerairbag
Auf der Beifahrerseite werden in der
Regel
Rohrgasgeneratoren
eingesetzt.
Nicht so häufig finden Module mit
zwei Topfgeneratoren Anwendung.
Die Treibstoffmenge ist aufgrund des
größeren Luftsack ca. 1000g -1200g.
Rohrgasgenerator
Hybridgasgenerator
Immer häufiger finden nun
so genannte Hybridgasgeneratoren Anwendung. Die Bezeichnung Hybrid erklärt sich
aus einer gewissen Zwitterstellung. Obwohl der Generator nach wie vor
pyrotechnisch gezündet wird, übernimmt die Hauptlast der Airbagfüllung ein
komprimiertes Gas. Anstelle des Festtreibstoff ist die benötigte Gasmenge in
einem Druckgasbehälter gespeichert. Das komprimierte Gas besteht aus 98 %
Argon und 2% Helium und steht unter einem Druck von ca. 240 bar. Beim Auslösen
des Airbags wird eine Membrane, welche den Druckbehälter verschließt, durch das
Treibmittel geöffnet und das Gas entfaltet den Luftsack. Da sich das Gas beim
Austritt aus dem Druckgasbehälter stark abkühlt ist eine geringe Menge
Festtreibstoff nötig um es zu erwärmen und ein Einfrieren der Behälteröffnung zu
verhindern. Hybridgasgeneratoren sind durch die geringe Treibmittelmenge
umweltverträglicher als herkömmliche Festtreibstoffgeneratoren.
Luftsack
Der Luftsack besteht aus
Polyamidgewebe und kann mit einem dünnen Silikonfilm beschichtet sein. Ober- und
Unterseite können mit Fangbändern verbunden sein, die das aufgeblasene
Luftkissen in eine optimale Position vor dem Fahrer und Beifahrer bringen. Der
Luftsack fällt nach seinem Aufblasen sofort wieder zusammen, über spezielle
Löcher auf der Rückseite des Luftsackes entweicht das Gas gleichmäßig und die
Bewegungsenergie des Oberkörpers der Insassen wird beim Eintauchen abgebaut. Im
Moment des Auffangens der Insassen trägt er die Kraft von 2 t.
Luftsackvolumen
US-Airbag (Der US-Bag ist größer und hat
eine kürzere Ansprechzeit, da in Amerika keine Anschnallpflicht besteht.)
Fahrerairbag
ca. 60 -80 Liter
Aufblasgeschwindigkeit
ca.240 km/h Beifahrerairbag ca. 120
-150 Liter Aufblasgeschwindigkeit
ca.360 km/h
Euro-Airbag
Fahrerairbag
ca. 35 Liter Beifahrerairbag ca. 65
Liter
Airbagalterung
Da Zünder und unter
anderem auch der Kunststoff der Luftsäcke einer Alterung unterliegt,
ist die Haltbarkeit der Airbagsysteme begrenzt. Die Lebensdauer
beträgt je nach Fahrzeughersteller 10 bis 15 Jahre. Danach müssen
die Airbags erneuert werden, so war zumindest in den 90er Jahren die
gängige Meinung. Untersuchungen in der Schweiz (Dynamic Test Center
und TCS) an Fahrzeugen, die über 12 Jahre alt waren, haben 2005
ergeben, dass alle Airbags noch gezündet und geschützt haben.
Ein Fahrzeug mit Airbag ist danach auch nach 12 Jahren sicherer bei
einem Aufprall, als das gleiche Modell ohne Luftsack. Durch die
Crashserie konnte aufgezeigt werden, dass Airbags auch im
fortgeschrittenen Alter Schutz bieten. Die meisten
Fahrzeughersteller haben reagiert und die Airbag- und
Gurtstrafferlaufzeiten auf 15 Jahre erhöht, respektive aufgehoben.
Bei Hyundai wird nach wie vor ein Wechsel nach 10 Jahren verlangt.
Eine Airbagdeaktivierung macht grundsätzlich wenig Sinn.
Seitenairbag / Thorax-Bag
Im Gegensatz zur Front und zum Heck ist auf der Seite kaum
Raum und Masse vorhanden, die bei einer Kollision Energie absorbieren könnten.
Die Seitenairbags in den Türen mindern das Risiko von Verletzungen der Insassen
im Rumpfbereich bei einem Seiten-Crash.
Zwar sind die Fahrzeuge mittlerweile auf
der Seite mit stabilisierenden Elementen versehen (Seitenaufprallschutz) - diese
Metallkonstruktionen ersetzen jedoch keine Knautschzone. Somit ist ein
Seitenaufprall wesentlich gefährlicher als ein Frontalzusammenstoß.
Prallt das Auto seitlich auf einen Baum,
dringt dieser im Extremfall ins Fahrzeug ein und deformiert es zu einer
"Banane". Die Insassen müssen mit gravierenden Verletzungen im Bereich des
Oberkörpers und Kopfes rechnen. Schon bei nur 25 Stundenkilometern
Aufprallgeschwindigkeit endet nach Informationen der
Sachverständigen-Organisation DEKRA ein Seitencrash häufig tödlich für den
Insassen.
Der Fahrer schlägt nämlich dann beim Aufprall mit dem Kopf
gegen die Fahrzeugtür oder gar das Hindernis. Bei einer frontalen Kollision mit
einem Baum bestünden auch mit 50 km/h noch Überlebenschancen.
Thorax Airbag
Deshalb müssen
Seitenairbags im Gegensatz zum Frontalairbag (Füllvermögen ca. 12 l) die
Insassen nicht sanft abfangen, sondern sanft beschleunigen, um den hohen
Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem Passagier und der in
Sekundenbruchteilen seitlich eindringenden Fahrzeugstruktur zu reduzieren
und vor eindringenden Teilen schützen.
Der Seitenairbag wird
auch als Brustkorbairbag (Thorax-Airbag) bezeichnet. Er schützt
hauptsächlich den Brustkorb, die Lungen und das Becken gegen seitliche
Quetschungen.
Des weiteren wird der
Insasse besser in seiner Position im Sitz gehalten.
Der Luftsack bläst sich
bei einer Kollision innerhalb von zwölf Millisekunden zwischen Insasse und der
eindringenden Fahrzeugseite auf. Das Risiko schwerer Brustverletzungen kann so
um mehr als 20 Prozent reduziert werden.
Der Seitenairbag wird in
der Sitzlehne oder in der Türverkleidung verbaut.
Seitenairbag
Der Seitenairbag wird nur
der dem Crash zugewandten Seite ausgelöst, wenn der Seitenaufprallsensor
und das Airbag-Steuergerät einen Unfall erkannt haben.
Die Sensoren können unter
den Vordersitzen oder in den Türen montiert sein und werden vom Steuergerät auf
ihre Funktion ständig überprüft. Sind die Sensoren in den Türen montiert werden
häufig Drucksensoren eingesetzt.
Achtung! Hier ist es
wichtig auf die richtige Montage der Türabdichtfolien zu achten.
Auch für diese Airbags
stehen im Steuergerät, das evtl. auch für die Frontairbags zuständig ist,
Energiespeicher zur Verfügung.
Seitenairbagauslösung
Die Auslösung des Seitenairbags muss aufgrund der wesentlich kleineren
Knautschzone wesentlich schneller sein.
5 ms - wird der Unfall vom Steuergerät erkannt
7 ms - Der Seitenairbag wird gezündet
12 ms - Der Seitenairbag wird aufgeblasen, nach
15 ms ist der Brustbereich, nach 19 ms
der Kopfbereich aufgeblasen
20 ms - Karosserie dringt in den Fahrzeuginnenraum
ein
80 ms - Der Aufprall ist beendet.
Kopfairbag
Kopfairbags
(Füllvermögen ca. 24 l) schützen die vorderen und hinteren Passagiere im
Fall eines Seitenaufpralls vor Kopf- und Genickverletzungen.
Die seitliche
Überstreckung des Kopfes soll verringert und die Belastung der
Hals-Wirbelsäule reduziert werden.
Er befindet sich
zwischen der A- und C-Säule und erstreckt sich i. d. R. über die gesamte
Innenraumlänge auf der Fahrer- und Beifahrerseite. Die vorderen und hinteren
Fahrzeuginsassen werden durch diesen vorhangähnlichen Airbag über den
Seitenscheiben neben dem Kopf auch im Schulterbereich geschützt.
Ist der Kopfairbag
einmal aktiviert, bleibt er um eine bestimmte Zeit länger gefüllt (ca.12 s)
um den Insassen auch bei einem nachfolgenden Überschlag Schutz zu gewähren.
Kopfairbag
Inflatable Tubular Structure
Die
Inflatable Tubular Structure - wegen ihrer Form auch "Weißwurst" genannt - war
der weltweit erste Airbag für Kopfschutz im Seitenbereich. Sie besteht aus einer
Rolle aus Nylongewebe, die im Fahrzeughimmel über den Fronttüren untergebracht
ist. Bei einehr Kollision entfaltet sie sich auf einen Durchmesser von 15 cm.
Inflatable Curtain
Der
Inflatable Curtain (ITS = Inflatable Tubular Structure bei BMW) ist ein
Luftsack, der die ganze obere Fahrzeugseite abdeckt und die Köpfe der Insassen
schützt. Durch den Advanced ITS wird ein nach außen Pendeln des Kopfes und
anderer Extremitäten verhindert. Dies führt zu geringeren Halsscherkräften und
Kopfverletzungen.
Vorteile des Systems:
- Erweiterter Abdeckbereich für die Seitenscheiben vorne und hinten.
- Schutz gegen Glassplitter und eindringende Objekte.
- Optimierter Schutzbereich auch für sehr große Insassen.
Inlatable Curtain gehen über die gesamte Länge
Die Curtains sind über den Türen
entlang des Dachrahmens untergebracht und entfalten sich in weniger als 25
Millisekunden - viermal schneller als ein Lidschlag. Sie sind seit 1998 im
Einsatz.
Der Kopfairbag besteht aus
einem Polyamidgewebe und darin ist ein PU-Schlauch. Die
Aufblasgeschwindigkeit ist geringer als bei den Frontairbags. Zur Befüllung
werden Hybridgasgeneratoren verwendet. Das Generatormodul befindet sich je nach
Fz. Hersteller in A-, D- Säule oder im Dachholm. Die Aktivierung erfolgt über
das Airbag-Steuergerät und den Seitenairbag-Sensor
Trotz aller
Schutzsysteme bleibt die Fahrzeugseite extrem verwundbar. Deshalb ist es
sinnvoll, ein Auto zu wählen, dass mit zusätzlichen Fahrhilfen ausgestattet ist,
wie z.B. elektronischen Stabilisierungsprogrammen (ESP), die die Fahrdynamik
regeln, bei Schleudergefahr eingreifen und das Fahrzeug durch gezielte
Bremseingriffe stabil halten. Grenzen setzt aber auch hier die Fahrphysik: Wer
zu schnell in die Kurve fährt, den rettet auch ESP nicht vor dem Abkommen von
der Fahrbahn!
Seiten-Airbag und
Kopf-Schulter-Airbag von Volvo
Die Kopf-Schulter Airbags
bieten einen umfassenden Schutz für die Insassen auf allen vier
Plätzen. Die Airbags bleiben auch bei Mehrfachkollisionen oder einem
länger andauernden Aufprallverlauf gefüllt. Sie verhindern darüber
hinaus das Eindringen von Glassplittern.
Der Sitzairbag
Der Sitzairbag
soll bei einer Kollision das gefürchtete „Durchrutschen“ (Submarining) unter
dem Gurtband verhindern.
Der Anti-Submarining-Airbag aus
Metall ist im Sitzrahmen unter der Sitzfläche integriert und kommt daher
nicht direkt mit dem Passagieren in Kontakt.
Der Airbag besteht aus zwei
hauchdünnen Blechen (Dicke: 0,3 mm), die miteinander verschweißt sind. So
entsteht ein geschlossener Behälter mit einem Volumen von vier bis fünf
Litern im ausgelösten Zustand.
Knieairbag (Kneeairbag)
Knieairbag
Der Volvo V40 ist auf der Fahrerseite serienmäßig mit einem
Knie-Airbag ausgestattet. Dieser sitzt unterhalb des
Armaturenbretts und wird im Falle einer Kollision zeitgleich mit
den anderen Airbags aktiviert.
Um Unfall-Instandsetzungskosten zu reduzieren sind die
meisten Fahrzeuge mit einer Sitzbelegungserkennung ausgestattet. Bei nicht
belegtem Sitz wird der Beifahrer-Airbag deaktiviert. Die Sitzbelegung erfolgt
entweder durch druckempfindliche Sensoren über Dehnmessstreifen
in einer Matte unter der Sitzfläche. , durch Ultraschallsensoren
oder durch Infrarotsensoren, die am Dachhimmel angebracht sein
können und auf Körperwärmereagieren. Häufig dient eine Druckmessfolie im
Sitzpolster als Messwertaufnehmer für die Beifahrersitzbelegung. Neuere Systeme
berücksichtigen auch das Körpergewicht des Beifahrers, dessen Gewichtsverteilung
und Position bei der Aktivierung des Beifahrerairbags. Wird ein Ausfall der
Sensorik vom Steuergerät erkannt wird der Beifahrerairbag bei einem Unfall mit
dem Fahrerairbag ausgelöst.
Kindersitz-Erkennung
erfolgt bei Bosch entweder über Antennen in der Sitzmatte (Transponder)
oder eine Überwachung der ISOFIX-Kindersitzverankerungen.
Drucksensor- Es kommen hier Widerstandsensoren die in die Sitzfläche integriert sind zum
Einsatz
Raumüberwachung
Mit mehreren Infrarot- oder Ultraschallsensoren
wird der Fahrzeuginnenraum überwacht und ein „Bild“ des Innenraums angefertigt.
Dieses Bild wird mit den gespeicherten Daten im Steuergerät verglichen und dann
dementsprechend eine Sitzbelegung erkannt oder nicht. Out-of-Position-Sensoren
erkennen mittels Ultraschall, ob eine Person evtl. nicht richtig (z.B. zu nahe
am Airbag) sitzt.
Deaktivierung
Grundsätzlich ist jedem
Kunden davon abzuraten, den Beifahrerairbag zu deaktivieren, denn Kinder gehören
auf den Rücksitz. Hat man früher den Beifahrerairbag softwareseitig
abgeschaltet, haben neuere Fahrzeuge einen Schlüsselschalter zur
Aktivierung/Deaktivierung des Beifahrerairbags. Die Entscheidung und
Verantwortung zur Deaktivierung liegt damit allein beim Kunden.
Übersicht über die Airbag
Sensoren und Aktoren
Mehrstufige Auslösung
Neue Konzepte verfügen über
eine mehrstufige Airbagauslösung mit einer reduzierten Airbagentfaltungsenergie.
Die Airbags werden situationsgerecht in zwei Stufen entfaltet. Die erste Stufe
mit 70 % und die zweite Stufe mit 30 % der Aufblaskapazität. Diese adaptive
Airbagsteuerung bietet vor allem bei Kollisionen im Geschwindigkeitsbereich
zwischen 20 und 35 km/h Vorteile, weil die Insassen dank der ersten Stufe
weicher aufgefangen werden.
Bei diesem innovativen
Schutzsystem handelt es sich um einen Airbag von Renault mit rund 60 Liter
Volumen, der in den Sicherheitsgurt integriert ist.
Aktive Kopfstützen
Kopfstützen sind sehr
wichtig, denn sie sollen den sensiblen Halswirbelbereich bei Auffahrunfällen
schützen.
Der Abstand zum Kopf soll
möglichst gering sein, um eine optimale Schutzwirkung zu erreichen. Aktive
Kopfstützen sollen im Crashfall den Abstand zwischen Kopfstütze und Kopf
verkleinern und damit Halswirbelverletzungen verringern.
Einige Hersteller wie AUDI,
VW, Ford, Opel, BMW, Subaru, Saab oder Volvo verwenden aktive Kopfstützen
an den Vordersitzen.
Diese funktionieren rein mechanisch
und bewirken, dass sie sich bei einem Heckaufprall nach vorn bewegen.
Hierdurch sollen Verletzungen an der
Wirbelsäule sowie ein mögliches Schleudertrauma (HWS-Syndrom) verringert
werden.
Das patentierte Whiplash Protection System (WHIPS) von Volvo
gehört seit seiner Markteinführung 1998 zu den besten
Schleudertrauma-Schutzvorrichtungen auf dem Markt. Bei dem
Schutzsystem folgen im Falle eines starken Heckaufpralls
sowohl Rückenlehne als auch Kopfstütze der Bewegung des
Körpers, bremsen ihn ab und reduzieren so die Fliehkräfte,
die auf die Halswirbelsäule einwirken.
Fußgängerairbag
Im Volvo V40 kam serienmäßig der
weltweit erste Fußgänger-Airbag zum Einsatz. Lässt sich
eine Kollision mit einem Passanten nicht mehr
verhindern, hilft das Sicherheitssystem, die Folgen des
Unfalls deutlich zu vermindern. Kommt es zum Kontakt
zwischen Fahrzeug und Fußgänger, sorgen insgesamt sieben
Sensoren, die in der vorderen Stoßstange angebracht
sind, zunächst dafür, dass die Motorhaube um circa zehn
Zentimeter angehoben und anschließend der Airbag
innerhalb von 50 Millisekunden ausgelöst wird und
anschließend 300 Millisekunden aufgeblasen bleibt. Der
zwischen Motorhaube und Motorblock entstandene Raum
federt den Aufprall ab. Der aufgeblähte, U-förmige
Airbag deckt das untere Drittel der Windschutzscheibe,
die Scheibenwischerarme sowie einen großen Teil der
beiden A-Säulen ab. Der geöffnete Airbag und die
angehobene Motorhaube tragen in Kombination dazu bei,
die Schwere der Verletzungen des Fußgängers deutlich zu
reduzieren.
Fußgängerairbag von Volvo
Überrollschutz
Ein Überrollschutz (Roll Over Protective Structure, -
ROPS)
ist eine Schutzeinrichtung für die Fahrzeuginsassen bei Cabrios mit
ausfahrbaren "Kopfstützen" und verstärktem Scheibenrahmen.
Das Roll
Over Protection System (ROPS) mit Roll Stability Control (RSC) von Volvo ist
ein Überschlag-Schutzsystem, das zusammen mit der Fahrdynamikregelung DSTC agiert. Die Sensoren des RSC übernehmen
dabei die Aufgabe, Fahrsituationen, die das Risiko eines Überschlags in sich
bergen, rechtzeitig zu erkennen. Zu diesem Zweck überwacht ein
Kreisel-Sensor permanent sowohl den Neigungswinkel als auch
die Neigungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs. Sobald die dabei ermittelten
Werte auf die unmittelbare Gefahr eines Überschlags hindeuten, wird die
Fahrdynamikregelung DSTC aktiviert. Mit dem kontrollierten Abbremsen eines
oder mehrerer Räder sowie mit der Reduzierung der Motorleistung wird
innerhalb weniger Sekundenbruchteile die Stabilität des Fahrzeugs wieder
hergestellt. So ist auch in schwierigen Situationen eine optimale Kontrolle
gewährleistet.
Statt eines Kreiselsensors werden in anderen Fahrzeugen
auch
Überroll-Sensoren
verwendet. Diese nehmen die Fahrzeuglage und die
auftretenden Beschleunigungen auf. Dazu sind im Steuergerät
ein mikromechanischer Drehraten-Sensor und mehrere
Beschleunigungs-Aufnehmer untergebracht. Erfasst werden
Bewegungen des Fahrzeugs um die Längsachse.
Überrollschutz (VW)
Unterfahrschutz
Schwerste oder gar tödliche Verletzungen sind bei
Auffahrunfällen auf Lastwagen und Anhänger keine
Seltenheit - trotz vorgeschriebenem Unterfahrschutz.
Selbst die weiterentwickelten Anforderungen der EU für
Unterfahrschutz-Systeme ändern daran nichts, wie der
ADAC in einem Crashtest nachweisen konnte. Wie ein
wirklich wirksames System aussehen müsste, hat der ADAC
anhand von Crashversuchen ermittelt. Mit diesen
Ergebnissen befasst sich nunmehr die EU-Kommission.
Sicherheitsbatterieklemme
Seit September 1997 sind
bei BMW pyrotechnische Sicherheitsbatterieklemmen in Verwendung. Diese
enthalten ebenfalls einen Mikrogasgenerator, der im wesentlichen den
üblichen Gasgeneratoren für Gurtstraffer-Module entspricht. Um durch einen
Unfall zu vermeiden, dass durch Kurzschluss Brände verursacht werden wird
das Starter-/Generatorkabel im Crashfall innerhalb von 3 ms vollständig von
der Batterie getrennt. Bei Front- und Seiten-Crashs erfolgt die Auslösung
zusammen mit den Airbags.